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Trauriger Rekord f?r deutsche Autohersteller

06 November, 2006

Mercedes-Benz, Volkswagen, BMW und Audi belegen Spitzenwerte auf der Liste der Klimaschutz-Ignoranten
Die gro?en deutschen Autohersteller fallen durch ?berdurchschnittlichen Spritverbrauch und damit Klimabelastung auf
Deutsche Umwelthilfe fordert ab 2008 die Einf?hrung von Kraftstoff-H?chstverbr?uchen f?r alle Neuwagen - Deutsche Hersteller geh?ren zu den Hauptverantwortlichen, wenn 2008 europaweit die EU-Klimavorgaben deutlich verfehlt werden


"Die deutsche Automobilindustrie steht durch eine falsche
Modellpolitik vor der gr??ten Existenzkrise ihrer Geschichte"
bewertet die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) das ern?chternde
Ergebnis der heute ver?ffentlichten Untersuchung im Auftrag des
Europ?ischen Verbandes f?r Verkehr und Umwelt "Transport &
Environment" (T&E) ?ber den Stand der Klimaschutzanstrengungen der
Autohersteller in Europa. Die Studie des britischen Institute for
European Environmental Policy (IEEP) untersucht erstmals die
Fortschritte bzw. Defizite einzelner Automarken bei der Verringerung
der CO2-Emissionen gemessen an ihren Ende der 90er Jahre gegen?ber
der EU eingegangenen Verpflichtungen. Danach belegen deutsche
Autohersteller beim durchschnittlichen Spritverbrauch der
zugelassenen Neufahrzeugen unter den 20 meistverkauften Automarken in
Europa ausschlie?lich schlechte Werte: Die Pl?tze 12 (Mercedes-Benz),
14 (Volkswagen), 15 (BMW) und 17 (Audi) gehen an Deutschland.

"Diese Ergebnisse sind ein Gradmesser f?r die Zukunftsf?higkeit
der deutschen Automobilindustrie. Die Absatzkrise f?r Spritfresser in
Amerika und das wirtschaftliche Debakel bei Ford, General Motors und
Chrysler wird in den n?chsten Jahren auch den europ?ischen Markt
erreichen", kommentierte DUH-Bundesgesch?ftsf?hrer J?rgen Resch das
katastrophale Abschneiden von VW, MercedesBenz, BMW und Audi. "Wir
sehen heute die Folgen einer falsch verstandenen Industriepolitik der
EU wie ihrer Mitgliedsstaaten. Der Verzicht auf klare
Effizienzvorschriften f?r Pkw f?hrte pikanterweise gerade die
deutschen Hersteller in die technologische Sackgasse. Wir warnen seit
Jahren davor, dass die deutschen Hersteller aus ?kologischer Ignoranz
vor allem die Bleifuss-Fraktion unter den Autokunden bedienen und
dar?ber die Entwicklung effizienter und gleichzeitig sauberer
Fahrzeugen verschlafen".

Die Deutsche Umwelthilfe fordert die Bundesregierung dazu auf, im
Rahmen der bevorstehenden deutschen EU-Pr?sidentschaft die
"Hersteller ordnungsrechtlich zu mehr Klimaschutz zu veranlassen und
feste Kraftstoff-H?chstverbr?uche EU-weit ab 2008 vorzuschreiben",
wie es alle verkehrspolitisch engagierten Umwelt- und
Verkehrsverb?nde in Europa inzwischen vorschlagen. "Nur
verbrauchsarme und saubere Pkw werden auf Dauer in Europa und auf den
wichtigsten Auslandsm?rkten Erfolg haben", sagte Resch. In
Deutschland sei dar?ber hinaus die lange angek?ndigte CO2-basierte
Kfz-Steuer ?berf?llig.

Die EU-Klimaziele sehen vor, dass bis 2008 der durchschnittliche
Aussto? des Klimagases Kohlendioxid bei Neufahrzeugen auf 140 Gramm
pro gefahrenem Kilometer (entsprechend 5,8 Liter Benzin oder 5,1
Liter Diesel pro 100 Kilometer) sinkt. Dieses Ziel wird absehbar
verfehlt, wof?r die neue Untersuchung ein weiterer Beleg ist. Aus
diesem Grund haben die EU-Kommission und in Deutschland auch
Umweltminister Sigmar Gabriel verbindliche Vorgaben bei der CO2- und
Verbrauchsreduktion angek?ndigt. Die Deutsche Umwelthilfe hatte
bereits vor einem Jahr eigene Verbrauchs-Berechnungen f?r die
Modellreihe 2006 (s. www.duh.de, PM vom 26.10.2005) vorgelegt, mit
?hnlich deprimierenden Ergebnissen insbesondere f?r die deutschen
Hersteller.

Der vollst?ndige Bericht "How clean is your car brand" von T&E ist
abrufbar unter www.transportenvironment.org .

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