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Synthetische Biokraftstoffe

09 Juni, 2008

Aus Holz und Reisig Sprit erzeugen? Synthetische Biokraftstoffe der zweiten Generation machen’s möglich.


Im sächsischen Freiberg hat das Unternehmen Choren Industries GmbH die weltweit erste kommerzielle Anlage zu deren Herstellung in Betrieb genommen. "Synthetische Kraftstoffe aus Biomasse haben das Potenzial, ein wesentliches Standbein klimaschonender Energieversorgung zu werden", sagte Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel bei der Eröffnung. Der grüne Sprit trage nicht nur dazu bei, die Mobilität hierzulande, sondern auch den Automobilstandort Deutschland zu sichern. Innovative Technologien wie diese böten die Chance, schon heute die Märkte der Zukunft zu erschließen.

Mit der Technologie "Biomass to Liquid" (BTL) wird ein Biokraftstoff dieser neuen Generation produziert, der nicht nur hochwertiger als Bio-Kraftstoffe der ersten Generation ist, sondern auch eine bessere CO2-Bilanz vorzuweisen hat. Ebenfalls sinken mit dem neuen Biosprit die Schadstoffemissionen. Er lässt sich problemlos beimischen oder gar als Reinkraftstoff einsetzen. Ein weiteres Plus gegenüber Biodiesel und Bioethanol: Die Kraftstoffproduktion tritt nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion, denn BTL-Kraftstoffe können aus verschiedenen Arten von Biomasse gewonnen werden – neben Holz und Reisig etwa aus Getreide, gepresstem Stroh oder aus ganzen Pflanzen. Die sächsische Firma Choren verwendet Holzreststoffe und Waldrestholz.

Seit 1998 läuft in Freiberg eine Pilotanlage für BTL-Kraftstoffe. Die jetzt in Betrieb genommene Beta-Anlage ist die erste Anlage, die in die Großproduktion einsteigt. Noch sind die neuen Kraftstoffe im Erprobungsstadium. Ab 2009 sollen aus 75.000 Tonnen Biomasse jährlich 18 Millionen Liter sogenannter SunDiesel erzeugt werden.

Hauptgesellschafter von Choren ist der Ökostromanbieter Lichtblick. Neben der Deutschen Shell sind auch die Autobauer Daimler und Volkswagen am Unternehmen beteiligt. Von der Gesamtinvestitionssumme für das Freiberger Werk von 100 Millionen Euro sind insgesamt 22 Millionen öffentliche Fördermittel des Landes und der Europäischen Union. (news-reporter.net-as)

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