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CO2-armes Verkehrssystem

01 Juni, 2008

Ein vielversprechendes Beispiel sei das Fahrtraining im Spritsparen in Kombination mit Verbrauchsanzeigen zur Unterstützung der effizienten Fahrweise.


Generalsekretär des Weltverkehrsforums fordert CO2-armes Verkehrssystem
Der weltgrösste Verkehrsgipfel veröffentlichte am 31.05.08 in Leipzig sein Abschlussdokument. Darin flossen Einschätzungen von Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft ein. Auf der dreitägigen Konferenz des Weltverkehrsforums (International Transport Forum - ITF) diskutierten sie über die Herausforderungen des Klimawandels für den Verkehrssektor.

Gemeinsam mit der finnischen Verkehrsministerin und diesjährigen Präsidentin des ITF, Anu Vehviläinen, und Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee stellte der Generalsekretär des Weltverkehrsforums Jack Short am Freitag die Schlussfolgerungen der dreitägigen Konferenz in Leipzig vor. Die Präsidentin stellte dabei fest: "Es gab einen produktiven und lebhaften Austausch zwischen den unterschiedlichen Nationen". Zwar gebe es in den Ländern unterschiedliche Voraussetzungen und Bedingungen, aber in vielen Punkten habe man sich angenähert und Gemeinsamkeiten entdeckt. Gemeinsame Schlussfolgerungen konnten verabschiedet werden.

Generalsekretär Jack Short wies auf die wachsende Herausforderung hin, die richtige Balance zwischen der Stärkung von Handel und Mobilität auf der einen sowie der Reduzierung von Energieverbrauch und Emissionen auf der anderen Seite zu finden. Vor dem Hintergrund der grossen Abhängigkeit vom Erdöl - 95 Prozent der Energie im Verkehrssektor basieren auf diesem Rohstoff -, dem steigenden Verkehrsaufkommen weltweit und der Notwendigkeit, die klimaschädlichen Emissionen des Verkehrssektors zu senken, forderte Short ein CO2-armes Verkehrssystem "so bald wie möglich".

Das Abschlussdokument des Weltverkehrsforums schlägt ein politisches Massnahmenpaket vor. Dieses beinhaltet die weitere Entwicklung von Technologien, die Förderung von Forschung in neue Technologien und Kraftstoffe, den stärkeren Einsatz von Informationstechnologien, ein integriertes Mobilitätsmanagement sowie ein Bündel nicht-technologischer Massnahmen, um die Energieeffizienz zu verbessern und die Emissionen zu reduzieren.

Letztere zielen darauf ab, zu Verhaltensänderungen im Verkehrsbereich zu ermutigen. Dazu sollen u.a. verbesserte Verkehrsorganisation und Telematik beitragen, ein effektiverer Güterverkehr auf Schiene, Wasserstrasse und See, verstärkte Werbung und verbesserte Qualität für öffentlichen und Schienenverkehr, aber auch die Förderung nicht-motorisierten Verkehrs wie Fahrrad und Fussgänger vor allem in den Städten. Stauvermeidung durch besseres Management der Verkehrsnachfrage und effizientere Logistiksysteme. Verhaltensänderungen könnten auch durch Gebühren, welche externe Faktoren einbeziehen, befördert werden.

Als "dringend" wird die Sicherung der langfristigen Energieversorgung für den Verkehrssektor angesehen. Kurzfristig müsste die Kraftstoffeffizienz bestehender Technologien verbessert werden, flankiert von rechtlichen, wirtschaftlichen und fiskalischen Massnahmen sowie Informationskampagnen, um die Verbrauchernachfrage auf die effizientesten Technologien zu lenken. Ein vielversprechendes Beispiel sei das Fahrtraining im Spritsparen in Kombination mit Verbrauchsanzeigen zur Unterstützung der effizienten Fahrweise. "Verkehrspolitik muss Anreize schaffen, damit die Bürger mit den Ressourcen effizienter umgehen", betonte der ITF-Generalsekretär.

Auch Biokraftstoffe könnten eine nützliche Rolle bei der Erreichung dieser Ziele einnehmen. Zwingend sei jedoch eine nachhaltige Produktion.

Einig waren sich die Mitglieder des Forums in wesentlichen Punkten: Verkehr und Transport sollen in Zukunft ihre Abhängigkeit vom Öl verringern, Energie soll effizienter genutzt und der Ausstoss von CO2 wesentlich verringert werden. Dabei dürfe man jedoch die wirtschaftliche Triebkraft des Transportwesens gerade im Hinblick auf wenig entwickelte Länder nicht abschwächen.

In Zukunft wollen die Verkehrsminister den Austausch mit Wissenschaftlern und insbesondere anderen gesellschaftlichen Interessengruppen intensivieren. "Wir haben auf diesem Forum einen bedeutenden Dialog angestossen, den wir fortsetzen wollen. Nur so finden wir Wege, die Abhängigkeit von Transport und Verkehr vom Öl zu verringern und den Ausstoss an klimaschädlichen Emissionen zu reduzieren", so die finnische Verkehrsministerin Vehviläinen.

Am Weltverkehrsforum 2008 waren Vertreter aus 53 Staaten beteiligt. Darunter war erstmals auch eine Delegation aus Indien. Knapp 900 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie über 100 Medienvertreter aus zwölf Staaten verfolgten auf der dreitägigen Konferenz die hochrangigen Redner, inhaltsreiche Workshops und Panels, Diskussionen in den Offenen Foren sowie ein abwechslungsreiches Begleitprogramm.

Direktor für Kommunikation ITF Michael Zirpel Tel: +33-1-45-24-95-96 Email: michael.zirpel@oecd.org

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