Aktuelle News
 


Countdown läuft für Umweltzonen und Schmuddelfilterliste

09 November, 2007

In wenigen Wochen können die ersten Umweltzonen in deutschen Städten für manch einen Fahrzeugführer das Stopp bedeuten.


So sollte die Nachrüstung von Dieselfahrzeugen mit entsprechenden Partikelfiltern inzwischen auf vollen Touren vonstatten gehen. Möchte man meinen. Doch weit gefehlt. Nachdem das Kraftfahrt-Bundesamt bei der offiziellen Überprüfungen von Nachrüstsystemen mangelhafte und funktionsuntüchtige Filtersysteme ausfindig gemacht hat, zog man die Systeme von GAT, Tenneco/Walker und Bosal zwar aus dem Verkehr und verbot deren Montage, doch die Autofahrer sind verunsichert. Weder Steuererleichterungen und günstigere Einstufungen bei der Plakettenvergabe noch eine Wertsteigerung beim Verkauf des Fahrzeugs vermochten, das angeschlagene Vertrauen in eine derartige Investition kurzfristig wieder zurückzugewinnen. Grund für das Deutsche Kraftfahrzeuggewerbe, sich der Sache anzunehmen und eine ungewöhnliche Kooperation einzugehen.

Aber "gewisse Situationen erfordern ungewöhnliche Allianzen", begründet ZDK-Präsident Robert Rademacher den gemeinsamen Auftritt von Kraftfahrzeuggewerbe, Deutscher Umwelthilfe, BUND und VCD in Berlin. In einer gemeinsamen Pressekonferenz sagte das Kraftfahrzeuggewerbe jetzt zu, bis auf Weiteres keine Partikelfiltersysteme der auffällig gewordenen Hersteller zu verbauen. Damit sei sichergestellt, dass die zum Einsatz kommenden Systeme qualitativ hochwertig seien und bis zu 70 Prozent der Feinstaubpartikel binden würden.

Das Kraftfahrzeuggewerbe geht davon aus, dass sich bis zum Ende des Förderzeitraums im Jahr 2009 insgesamt 1,2 bis 1,5 Millionen Fahrzeugbesitzer für eine entsprechende Nachrüstung ihrer Fahrzeuge entscheiden. Eine 20-prozentige "Erfolgsquote" der rund acht Millionen zur Nachrüstung geeigneten Diesel-Pkws sollte im Interesse der Umwelt der unterste Wert sein. – Dass sich die langjährigen Bemühungen der DUH um eine entsprechende Feinstaubverordnung durch einige wenige Hersteller von Filtersystemen in Wohlgefallen auflösen könnten oder deren Durchsetzung zumindest eine Verzögerung drohte, wollen die Umweltschützer nicht akzeptieren. Sie begrüßten die ZDK-Zusage, kündigten aber an, ihre "Schmuddelfilterliste" im Internet gegebenenfalls weiterhin zu veröffentlichen.

Bei aller Umrüstbereitschaft wird viele Autofahrer dennoch die Frage beschäftigen, ob sich all die Mühe lohnt. Daran hat die Deutsche Umwelthilfe keinen Zweifel. Eine messbare Entlastung der "Feinstaubfrachten" sei allein schon deshalb unabdingbar, um die Nachrüstungen zum Erfolg zu führen. – Das eine geht wohl nicht ohne das andere. "Gemeinsamen Sache" eben. Quelle: automobilreport.com/autoreporter.net von Angelika Riedel

Feinstaubplakette

zurück zu den News       News Archiv


Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.


Unsere Highlights