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CO2-Zielwert der EU für 2012- Marshallplan für die Autoindustri

25 September, 2007

Die DUH-Aktion im Rahmen des "Marshallplan für die Autoindustrie" soll auf große Unternehmen, Autovermieter, Bund und Länder ausgedehnt werden.


Deutsche Umwelthilfe sieht klimaverträgliche kommunale Fuhrparks auf dem Vormarsch. Kampagne f?r "kommunalen Fuhrpark-Switch" zeigt
wachsendes Klimabewusstsein in den Kommunen - DUH nennt
Vorreiter-Kommunen, deren Dienst-Pkw schon heute den CO2-Zielwert der
EU für 2012 unterbieten - DUH-Aktion im Rahmen des "Marshallplan f?r
die Autoindustrie" soll auf gro?e Unternehmen, Autovermieter, Bund
und L?nder ausgedehnt werden

Immer mehr St?dte und Gemeinden in Deutschland steuern ihre
kommunalen Fuhrparks gezielt in Richtung Klimafreundlichkeit und
Schadstoffarmut. Eine Reihe von Vorreiter-Kommunen unterschreiten mit
ihren Dienst-Pkw sogar schon heute den von der EU-Kommission f?r das
Jahr 2012 anvisierten Zielwert von 120 g CO2/km. Das ist das erste
Zwischenergebnis einer von der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH) im
Mai gestarteten Umfrage-Kampagne, mit der ein fl?chendeckender
"kommunaler Fuhrpark-Switch" in Richtung Klimafreundlichkeit
ausgel?st werden soll.

Unter allen Gro?st?dten, die bisher auf die DUH-Aktion reagiert
haben, erreicht Wuppertal mit nur 115 g CO2/km den mit Abstand besten
Wert. Bei den kleineren Kommunen unterschreiten mit
Blankenfelde-Mahlow (Brandenburg), Mainaschaff, F?rth bei Landshut,
Mainburg und Stockheim (alle Bayern) gleich f?nf Gemeinden den
EU-Zielwert f?r 2012.

In einem Schreiben an die Stadtoberh?upter von fast 6.000 St?dten
und Gemeinden hatte die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation im
Fr?hjahr 2007 um Auskunft ?ber den aktuellen CO2-Aussto? der
jeweiligen Fahrzeugflotten gebeten. Au?erdem wurden die
verantwortlichen Politiker aufgefordert, ihre Verwaltungen und
Dienststellen per Gemeinderatsbeschluss zum Kauf oder Leasing
sparsamer und damit klimaschonender Pkw und Nutzfahrzeuge zu
veranlassen. Ziel der Aktion ist es, die öffentliche Einkaufs- und
Leasingpolitik in Kommunen und anderen Verwaltungen st?rker als
bisher an den Erfordernissen des Klimaschutzes auszurichten. Die
Kampagne, die Teil des im Fr?hjahr von der DUH gestarteten
"Marshallplans für die Autoindustrie" ist, soll helfen, verbindliche
Zusagen der Autohersteller zur Verbrauchsminderung ihrer Modelle auch
tats?chlich umzusetzen. Neben der unmittelbaren CO2-Einsparung hofft
die DUH wegen des erheblichen Anteils von Flottenfahrzeugen an den
insgesamt in Deutschland gekauften oder geleasten Fahrzeugen auf ein
Umdenken der Autohersteller in Richtung Verbrauchsminderung ihrer
Modelle.

"Im Gegensatz zur Automobilindustrie haben viele St?dte und
Kommunen die Zeichen der Zeit erkannt. Wir sind ?ber die positive
Resonanz auf unsere Initiative hocherfreut. Die Verantwortlichen in
zahlreichen Kommunen reagieren zustimmend und zum Teil mit
detaillierten eigenen Vorschl?gen auf unsere Forderung, beim
kommunalen Fuhrparkmanagement Klimaschutzziele st?rker einzubeziehen,
verbindliche Verbrauchsgrenzwerte festzusetzen und ?ber kommunale
Entscheidungen Druck auf die Automobilhersteller in Richtung
klimavertr?glicherer Fahrzeuge zu erzeugen", erkl?rte
DUH-Bundesgesch?ftsf?hrer J?rgen Resch.

In dem Brief an die B?rgermeister hatte die DUH angeregt, in
Zukunft beim Kauf oder Leasing von neuen Pkw f?r die kommunalen
Fuhrparks nur noch Autos zu ber?cksichtigen, die im Jahr 2008 einen
Mittelwert von 140 g CO2/km oder weniger einhalten. Bis zum Jahr 2012
soll dieser Wert in 5-Gramm-Schritten auf den EU-Zielwert von 120 g
CO2/km weiter reduziert werden. Entsprechende Ratsbeschl?sse sollten
herbeigef?hrt und umgehend den jeweiligen regionalen Autoh?usern und
Vertragspartnern zug?nglich gemacht werden. Au?erdem fragte die DUH
die aktuellen CO2-Emissionen der derzeitigen Flottenbest?nde ab, um
Vorreiter-Kommunen bundesweit bekannt machen zu k?nnen. Das Ranking
wird im Internet ver?ffentlicht (www.duh.de) und laufend
fortgeschrieben.

Der kommunale Fuhrpark von Wuppertal, dem Spitzenreiter unter den
Gro?st?dten ?ber 100.000 Einwohnern, umfasst 115 Fahrzeuge mit
durchschnittlichen CO2-Emissionen von nur 115 g CO2/km. Der
herausragende Wert ist Ergebnis einer klaren Strategie: Die
st?dtischen Pkw werden geleast und unter dem Gesichtspunkt geringer
CO2- und Feinstaubemissionen sowie der Kosten und des von ihnen
beanspruchten Raumes ausgew?hlt. Unter diesen Vorgaben ergibt sich
zwangsl?ufig eine Flotte von Kleinwagen und Autos der unteren
Mittelklasse, die aber ihren jeweiligen Zweck ohne Abstriche
erf?llen. Das Beispiel Wuppertal best?tigt die ?berzeugung der DUH,
dass oft nur die n?tigen Informationen fehlen, um die Kommunen an
einen klimafreundlichen Fuhrpark heranzuf?hren. Treibende Kraft f?r
Klimaschutz in der Stadt im oberbergischen Land ist seit Jahren der
Umweltausschuss, dem auch zwei Fachleute des renommierten
Wuppertal-Instituts f?r Klima, Umwelt, Energie als Berater angeh?ren.

Unter den kleineren Kommunen ragt Blankenfelde-Mahlow (25.000
Einwohner) im S?den Berlins heraus. Die acht Dienst-Pkw der Gemeinde
erreichen einen Durchschnittswert von 119 g CO2/km. Hauptausl?ser f?r
den inzwischen erreichten, weit ?berdurchschnittlich guten CO2-Wert
war die ?berpr?fung des Kraftstoffverbrauchs der kleinen Flotte vor
zwei Jahren. Damals veranlassten die hohen Emissionswerte,
Spritverbr?uche und Unterhaltskosten, die Gemeinde vollständig auf
verbrauchsarme Leasing-Fahrzeuge umzustellen.

In den bisher auf die DUH-Initiative eingegangenen fast 400
Antworten begr??en die Verantwortlichen nicht nur mehrheitlich die
Aktion der DUH, viele schildern dar?ber hinaus detailliert ihr
eigenes, oftmals hoch kreatives kommunales Klimaschutz-Engagement.
Zahlreiche Gemeinden haben gro?e Teile ihre Fuhrparks inzwischen auf
Erdgas umgestellt, was dem Klima, der Luftqualit?t vor Ort und den
kommunalen Etats gleicherma?en zugute kommt. Von mehr als 20 St?dten
und Gemeinden liegen inzwischen Ratsbeschl?sse im Sinne der
DUH-Anregung vor. Einige Entscheidungen der Kommunalparlamente - zum
Beispiel von Bonn und Passau - gehen sogar ?ber den DUH-Vorschlag
hinaus. In Bonn nutzen 2.400 st?dtische Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter das von der Stadt angebotene Job-Ticket f?r den ?PNV,
insgesamt stehen 70 Dienstfahrr?der zur Verf?gung und werden auch
genutzt. In Passau d?rfen die Neufahrzeuge schon 2008 nur noch 120 g
CO2/km aussto?en, ab 2010 soll der Mittelwert aller Fahrzeuge 130 g
CO2/km nicht mehr ?berschreiten.

Aus den Antworten und ihrer regionalen Verteilung zeichnet sich
beim momentanen Stand des R?cklaufs ein klares S?d-Nord-Gef?lle ab.
Die Bereitschaft, sich mit dem Thema CO2-Senkung auf kommunaler Ebene
auseinanderzusetzen, scheint im S?den und in der Mitte Deutschlands
st?rker ausgepr?gt zu sein, als in Niedersachsen,
Mecklenburg-Vorpommern oder in Schleswig-Holstein. Fest steht auch,
dass die Fuhrparke der unter massiven Sparzw?ngen stehenden Kommunen
insgesamt deutlich klimavertr?glicher sind, als die von L?nder- oder
Bundesbeh?rden oder die der gr??eren Unternehmen.

Resch k?ndigte an, die Kampagne in den Kommunen fortsetzen und mit
weiteren Initiativen st?rken zu wollen. Außerdem soll sie auf L?nder-
und Bundesbeh?rden ausgedehnt werden. Vor allem aber will die DUH
Unternehmen und Autovermietungen zu st?rker am Klimaschutz
ausgerichteten Pkw-Flotten auffordern. "Wir haben gelernt, dass das
Bewusstsein in den Kommunen vergleichsweise weiter entwickelt ist,
als bei den anderen Tr?gern gro?er Pkw-Flotten. Darauf reagieren wir.
Aus Hot Spots des kommunalen Klimaschutzes muss eine fl?chendeckende
Bewegung f?r klimafreundliche Pkw im gewerblichen und ?ffentlichen
Bereich werden."
J?rgen Resch, Hackescher Markt 4,
10178 Berlin; Mobil.: 0171 3649170, Tel. B?ro 07732-99950;
Fax.: 030 258986-19, E-Mail: resch@duh.de

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