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Biokraftstoffe

12 Juli, 2007

NABU: Erwartungen an Biokraftstoffe sind zu optimistisch


Anl?sslich der heutigen Vorstellung des SRU-Sondergutachtens *Klimaschutz durch Biomasse? hat der NABU die Erwartungen an so genannte Biokraftstoffe als zu optimistisch bezeichnet. Vor dem Hintergrund der Klimaschutzbem?hungen w?rden Bundesregierung und EU-Kommission die Potenziale von nachwachsenden Rohstoffen im Strom-, W?rme- und Kraftstoffmarkt gleich mehrfach verplanen. Bis zum Jahr 2020 soll der Anteil an Biokraftstoffen von heute einem auf dann 10 Prozent in ganz Europa gesteigert werden. Deutschland will sogar Anteile an Biokraftstoff von bis zu 20 Prozent erreichen.

*Die Festsetzung dieser gewaltigen Anteile ist unrealistisch, wenn man gleichzeitig auch im W?rme- und Strombereich auf hohe Biomasseanteile setzt. Dar?ber hinaus vermissen wir neben Ma?nahmen zur Steigerung von Effizienz im Verkehrsbereich strenge Umweltauflagen zur Herstellung von Biokraftstoffen?, sagte NABU-Bundesgesch?ftsf?hrer Leif Miller. Die Bundesregierung setze besonders auf Biokraftstoffe der so genannten *Zweiten Generation?. Bislang sei aber nicht absehbar, wann diese ?berhaupt f?r den Markt produziert werden k?nnten. Die Annahme, dass bis zum Jahre 2020 mehr als jeder f?nfte getankte Liter aus Biokraftstoffen stammen solle, sei nur dann realistisch, wenn insgesamt deutlich weniger Kraftstoff verbraucht werde. Im Verkehrsbereich dr?cke sich die Bundesregierung jedoch vor notwendigen Effizienzrahmenbedingungen, sowohl bei Vorgaben f?r Pkw-Neufahrzeuge als auch der Entwicklung eines klimavertr?glicheren G?terverkehrs. Insbesondere im Verkehrssektor sei der effektivste Klimaschutz durch Effizienzsteigerungen an den Fahrzeugen sowie durch Vermeidung und Verlagerung von Transporten zu erreichen.

Der NABU warnte hinsichtlich des j?ngsten Taktierens Brasiliens davor, das Heil im Import von Biokraftstoffen aus Drittl?ndern zu suchen. *W?hrend Pr?sident Lula da Silva in Br?ssel Brasilien als zuk?nftige Quelle des europ?ischen Kraftstoffbedarfs anpries, hat seine Delegation auf der Vorbereitungstagung zur Konvention ?ber biologische Vielfalt in Paris alle Forderungen nach Zertifizierungsstandards und Kohlendioxid-Bilanzen von Biokraftstoffen blockiert. Von Bio kann hier keine Rede mehr sein?, kritisierte Miller. Beim Anbau der Agrotreibstoffe in Brasilien, Indonesien und Malaysia und der damit oft einhergehenden gro?fl?chigen Zerst?rung von Regenw?ldern und Feuchtgebieten werde mehr Kohlendioxid freigesetzt als beim Einsatz der Kraftstoffe eingespart werde. *Da wird der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben?, warnte Miller.


R?ckfragen: Dietmar Oeliger, NABU-Verkehrsexperte, 030-284984-28 oder mobil 0172-9201823. Im Internet zu finden unter
NABU

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