Aktuelle News
 


Autoklimaanlagen d?rfen nicht l?nger das Klima killen

12 Mai, 2007

Deutsche Umwelthilfe fordert Autohersteller auf, bei Pkw-Klimaanlagen auf das umweltschonende K?ltemittel Kohlendioxid umzusteigen - J?hrliche Klimabelastung derzeit eingesetzter fluorhaltiger K?hlmittel R 134a entspricht allein in Deutschland 2,6
Millionen Tonnen CO2 - DUH fordert Einbeziehung der Klimaanlagen in
die Angaben zu Kraftstoffverbrauch und begr??t klares Bekenntnis des
Umweltbundesamtes zu umweltfreundlichen Autoklimaanlagen.


11. Mai 2007: W?hrend der Br?sseler Umweltkommissar Stavros Dimas
die europ?ischen Autohersteller zwingen m?chte, weniger
klimasch?dliche Pkws herzustellen, droht neues Ungemach: F?r das Jahr
2011 wurde das Ende des Klimakiller-K?hlmittels R134a in
Autoklimaanlagen vereinbart. Nun fordern die Autobauer "mehr Zeit"
und wollen gleichzeitig noch in diesem Sommer eine gemeinsame
Strategie verabreden, welches K?hlmittel in Zukunft zum Einsatz
kommen soll. Darauf hat die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH)
hingewiesen und gleichzeitig die deutschen Hersteller aufgefordert,
so rasch wie m?glich auf Klimaanlagen mit dem K?ltemittel R 744
(Kohlendioxid - CO2) umzusteigen. Die CO2-Technologie ist nach
jahrelanger Entwicklungsarbeit vor allem in Deutschland serienreif
und nach ?berzeugung der DUH unter Umwelt-, Klimaschutz- und
Gesundheitsaspekten anderen, im In- und Ausland diskutierten
Konzepten weit ?berlegen.

"Wir stehen vor einer weltweiten Weichenstellung mit erheblichen
R?ckwirkungen auf die k?nftige Treibhausgasbelastung durch Millionen
Pkw-Klimaanlagen. Autoklimaanlagen d?rfen nicht l?nger das Klima
killen", sagte DUH-Bundesgesch?ftsf?hrer J?rgen Resch und begr??te
ausdr?cklich das klare Bekenntnis des Umweltbundesamts (UBA) zu der
klimafreundlichen Alternative auf Basis des K?ltemittels
Kohlendioxid.

Die bisher eingesetzten Autoklimaanlagen enthalten das
klimasch?dliche K?ltemittel mit der Bezeichnung R 134a (chemisch:
Tetrafluorethan - ein fluorhaltiger Kohlenwasserstoff). Es heizt die
Atmosph?re 1.300 Mal st?rker auf als CO2. So erh?ht allein die
laufende Freisetzung von R 134a aus einem Pkw mit mittlerer
Fahrleistung seine Treibhausgasemissionen um umgerechnet 7 Gramm CO2
pro gefahrenen Kilometer. Nach Berechnungen des Umweltbundesamts
summierte sich die Treibhausgasfreisetzung aus Pkw-Klimaanlagen in
Deutschland im Jahr 2005 auf insgesamt 2,6 Millionen Tonnen
CO2-?quivalente. Zum Vergleich: das gesamte Geb?udesanierungsprogramm
der Bundesregierung erbrachte im vergangenen Jahr eine CO2-Einsparung
von 0,9 Millionen Tonnen.

Hintergrund der bevorstehenden Richtungsentscheidung der
Autoindustrie ?ber einen Technologiewechsel bei den Klimaanlagen
neuer Pkw-Typen ist eine EU-Richtlinie, die ab 1. Januar 2011 greift.
Danach d?rfen ab diesem Zeitpunkt eingesetzte K?ltemittel die
Atmosph?re "nur noch" 150 mal st?rker aufheizen als CO2. Eine Reihe
gro?er, teils weltweit agierender Chemieunternehmen arbeitet deshalb
intensiv an Alternativen zum derzeit eingesetzten K?ltemittel R 134a.
Gemeinsam ist ihnen, dass sie weiter aus Stoffgemischen mit
organischen Fluorverbindungen bestehen und den neuen Schwellenwert
bei der Treibhauswirksamkeit unterschreiten sollen. Allerdings ist
ihre Entwicklung noch nicht abgeschlossen. Untersuchungen zu ihrer
Giftigkeit befinden sich erst in der Anfangsphase, ?ber m?gliche
Umweltbelastungen ist wenig bekannt.

"CO2 als K?ltemittel hat einen entscheidenden Vorteil: Mit
modernen Klimaanlagen l?sst sich nach Informationen der DUH ein
Kraftstoff-Minderverbrauch von bis zu 11 Prozent gegen?ber dem
bisherigen Klimakiller-K?hlmittel R 134a erzielen. Alle bisher
bekannten anderen Alternativen f?hren hingegen zu Mehrverbr?uchen
gegen?ber R 134a von bis zu acht Prozent", so Resch. "Wir fordern
eine schnelle ?nderung der Vorschriften zur Ermittlung der
Kraftstoffverbr?uche bei eingeschalteter Klimaanlage. Dies w?rde
mithelfen, die derzeitige klimasch?dliche und ineffiziente
Autok?hltechnik schnell zu ersetzen."

Dagegen stehen Klimaanlagen auf CO2-Basis bereits marktreif zur
Verf?gung und wurden zu einem gro?en Teil in Deutschland entwickelt.
CO2 ist in der n?tigen Qualit?t weltweit verf?gbar, erheblich weniger
klimasch?dlich und ansonsten in normalen Konzentrationen in der
Umwelt vollkommen unproblematisch. So muss es auch bei der
Verschrottung der Autos nicht gesondert entsorgt werden.
UBA-Pr?sident Andreas Troge hat k?rzlich darauf hingewiesen, dass die
Klimawirkungen von Autos mit keiner anderen Technik so kosteng?nstig
gemindert werden k?nnten wie mit dem Einbau von Klimaanlagen mit dem
K?ltemittel CO2.

Resch: "Ich rate der Automobilindustrie eindringlich, die
Entscheidung ?ber die k?nftige Technik, die in Deutschland bis zur
Serienreife gef?hrt wurde, nicht k?nstlich hinauszuz?gern. Die DUH
fordert den Umstieg auf klimafreundliche Klimaanlagen schon seit
Jahren. Weiteres Zuwarten ergibt keinen Sinn." Der
DUH-Gesch?ftsf?hrer lie? auch das Argument m?glicherweise geringerer
Kosten f?r Klimaanlagen auf Basis fluorierter Kohlenwasserstoff nicht
gelten. Die Kostenersparnis sei, wenn sie ?berhaupt eintrete,
allenfalls gering. Vor allem aber sei derzeit "gar nicht absehbar, ob
die Technologie zum Jahresbeginn 2011 ?berhaupt schon zur Verf?gung
steht." Die DUH werde in den kommenden Monaten den
Entscheidungsprozess in der deutschen und europ?ischen
Automobilindustrie genau beobachten und entsprechend begleiten. Die
Hersteller seien in der derzeitigen Klimadebatte nicht in einer
Situation, in der sie auf nahe liegende Klimaschutzma?nahmen ohne
weiteren Imageschaden verzichten k?nnten.

zurück zu den News       News Archiv


Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.


Unsere Highlights