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Frühjahrskur fürs Auto

07 April, 2016

Nach dem Winter hat auch das Auto eine Frühjahrskur verdient. Die Gesellschaft für technische Überwachung (GTÜ) empfiehlt gegen den Schmutz und das Salz des Winters:


einen Durchgang in der Waschanlage mit Vor- und Unterbodenwäsche. Vorher sollte sich aber um die Problemzonen gekümmert werden. Die Türeinstiege sollten mit mildem Reinigungsmittel, viel Wasser und weichem Schwamm von Hand gesäubert werden. Bei der Benutzung eines Dampfstrahlers ist größte Vorsicht geboten. Ratsam ist ein Spritzabstand von mindestens 30 Zentimeter, damit Reifen und Lack keinen Schaden nehmen. Die Motorwäsche gehört am besten in die Hände eines Profis.

Nach der Außenreinigung empfiehlt sich eine Kontrolle von Lack und Kunststoffen. Flugrost lässt sich mit säurefreiem Flugrostentferner beseitigen. Lackpolituren entfernen feine Kratzer besonders effizient mit maschineller Unterstützung. In schlimmeren Fällen helfen Kratzer-Polituren. Ungeübte Laien sollten sich allerdings die Handhabung von Poliermaschinen genauestens zeigen lassen, sonst droht mehr Schaden als Nutzen. Wenn Kratzer bis auf die Grundierung des Lacks gehen, empfiehlt sich zur Vermeidung größerer Folgeschäden eine schnellstmögliche, professionelle Lackreparatur.

Handwäsche ist nur dann eine schonende Alternative, wenn sie mit reichlich Wasser, sauberen Schwämmen oder Bürsten und mit sanftem Reinigungsmittel konsequent erledigt wird. Wer halbherzig vorgeht, zerkratzt nur den Autolack, warnt die GTÜ. Es empfiehlt sich, die Arbeiten mit geringem Druck von oben nach unten auszuführen und in kurzen Abständen Schwamm und Bürste auszuspüle. Anschließend sollte das Auto mit einem Fensterleder trocken gewischt werden. Sogenannte "Hausmittel" sind meist ungeeignet, da sie in der Regel nicht hinsichtlich ihrer Materialverträglichkeit gegenüber Autos geprüft sind.

Bei der Frühjahrswäsche verdienen Alu-Felgen besonderes Augenmerk. Vorsprühen mit säurefreiem Felgenreiniger löst hartnäckigen Bremsstaub. Notfalls muss etwas nachgearbeitet werden. Eine spezielle, entsprechend hitzebeständige Felgenversiegelung zum Schluss erleichtert die nächste Reinigung. Normale Wachse für den Autolack sind aus Temperaturgründen zum Felgenschutz ungeeignet. Wenn der Wechsel von Winter- auf Sommerräder ansteht, sollte die Chance genutzt werden alle Felgen komplett komplett zu reinigen, inklusive dem Felgenbett an der Radinnenseite.

Die Autoscheiben sind mit Glasreiniger von innen und außen reinigen. Feine Kratzer im Glas lassen sich mit Scheibenpolitur entfernen. Gröbere Kratzer auf der Windschutzscheibe im Sichtfeld des Fahrers sind nicht zulässig, genauso wenig wie Risse oder Steinschläge. Solche Schäden dürfen nicht repariert werden, weil unzulässige Verzerrungen im Glas entstehen. Ein Austausch der Scheibe ist dann unumgänglich.

Zur gewissenhaften Autopflege nach dem Winter gehören auch Kunststoff und Gummiteile. Kunststoff im Außenbereich kann mit Tiefenpfleger oder Kunststoffgel behandelt werden. Für die Gummidichtungen von Türen und Fenstern gibt es Gummipfleger. So bleiben sie geschmeidig und werden nicht bröselig oder brüchig. Überprüft werden sollten auch die Scheibenwischer, denn sie dürfen nicht schmieren. Die Gummis sollten gereinigt und gegebenenfalls ausgetauscht werden.

Die Reinigung von Polstern und Teppichen sollte nicht vergessen werden. Feuchte und schmutzige Polster sind Nährböden für gesundheitsschädliche Pilze und Bakterien. Zur Grobschmutzentfernung gehört gründliches Saugen und die Reinigung der Fußmatten. Mikrofasertücher eignen sich für nahezu alle Oberflächen wie Armaturentafel oder Verkleidungen, wobei häufig schon reines Wasser als Lösungsmittel ausreicht. In hartnäckigeren Fällen kommen Kunststoffpflegemittel zum Zuge. Vorsicht ist bei der Reinigung des Dachhimmels geboten. Zu starkes Reiben kann die Struktur zerstören oder zu hellen Stellen führen. Für die Sitze sollten geeignete Polster- oder Lederreiniger verwendet werden. Ungeeignete Kunststoffreiniger verwandeln die Armaturentafel unter Umständen in eine speckig glänzende Fläche, die sich irreversibel in der Windschutzscheibe spiegelt. Diesem Sicherheitsrisiko beugen hochwertige, matte Pflegemittel vor.

Auch dem Kofferraum gehört etwas Aufmerksamkeit geschenkt. Die Reserveradmulde sollte gesäubert und der Luftdruck des Reserverades (soweit vorhanden) geprüft werden. Kofferraumauskleidungen und Gummiabdeckungen gehören ebenfalls gereinigt. Bei der Gelegenehit sollte auch gleich nun überflüssige Winterausrüstung herausgenommen und im Haus oder in der Garage verstaut werden. Das summiert sich möglicherweise im zweistelligen Kilobereich und wirkt sich entsprechend auf den Kraftstoffverbrauch aus.

Nach der Frostperiode empfiehlt die GTÜ, komplett auf Sommerscheibenreiniger umzuteigen. Bei Mischungen besteht erstens die Gefahr, dass bei Vermengung von Sommer- und alkoholhaltigem Winterreiniger Feststoffe ausfallen, welche die Düsen der Scheibenwaschanlage verstopfen, und zweitens ist im Sommer uneingeschränkte Reinigungsleistung gegen hartnäckigen Insektenschmutz gefordert.

Beim Wechsel von Winter- auf Sommerräder ist auf die Profiltiefe achten. Gesetzlich vorgeschrieben sind mindestens 1,6 Millimeter, die an den Verschleißanzeigern abgelesen werden können. Die GTÜ-Experten empfehlen für Sommerreifen allerdings eine Restprofiltiefe von mindestens drei Millimetern. ampnet/nic

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