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Emissions-Vergleiche

14 April, 2007

DEKRA auf der AMI 2007 in Leipzig / Pkw-Generationen im Emissionsvergleich / Deutliche Fortschritte auf dem Abgassektor
- Alle Schadstoffkomponenten erheblich reduziert
- Fahrzeuggewicht beeinflusst Kraftstoffverbrauch
- DEKRA gibt Tipps zum Kraftstoffsparen


"In den vergangenen Jahren haben die Pkw-Hersteller bei der
Reduzierung der Schadstoffemissionen ihrer Fahrzeuge erhebliche
Fortschritte erzielt", so das Fazit von Clemens Klinke, Vorsitzender
der DEKRA Automobil GmbH, in einem Pressegespr?ch zur Er?ffnung der
AMI 2007 in Leipzig. Damit beschrieb Klinke das Ergebnis eines
Generationenvergleichs g?ngiger Fahrzeugmodelle im DEKRA Automobil
Test Center in Klettwitz. Beim Vergleich von "Alt" und "Neu"
ermittelten die Sachverst?ndigen eine Verringerung des Aussto?es der
Schadstoffemissionen um bis zu 99 Prozent.

Bei ihrem Generationenvergleich lie?en die DEKRA Experten drei
aktuelle Fahrzeugmodelle gegen drei Exemplare aus fr?heren
Modelljahren antreten. Die Sachverst?ndigen schickten einen VW Golf V
Benziner und einen Golf I aus dem Jahr 1983, eine aktuelle
Mercedes-Benz C-Klasse C 220 CDI und einen 190 D, Erstzulassung 1985,
und in der dritten Paarung einen Peugeot 207 D mit einem Peugeot 205
D von 1992 auf den Abgaspr?fstand. Gepr?ft wurden die Fahrzeuge nach
dem derzeit g?ltigen "Neuen Europ?ischen Fahrzyklus" (NEFZ), den alle
Fahrzeuge bei der Typzulassung absolvieren m?ssen.

Die Mess-Ergebnisse lassen deutlich die Fortschritte erkennen, die
in den vergangenen beiden Jahrzehnten bei der Schadstoffreduktion
erzielt worden sind. Ob Stickoxide, Kohlenwasserstoffe, Kohlenmonoxid
oder Partikel: Bei allen drei Fahrzeugpaaren konnten Verbesserungen
zwischen 60 und 99 Prozent festgestellt werden. Und dies, obwohl
Motorleistung und Fahrzeuggewicht stark gestiegen sind Die getesteten
aktuellen Fahrzeuge waren zwischen 370 Kg ( 31%) und 560 Kg (69% )
schwerer als ihre ?lteren Vergleichsmodelle.

Dieses Mehrgewicht ist zu einem gro?en Teil auf die Verbesserungen
bei der Fahrzeug-Sicherheit und auf das Komfort-Angebot
zur?ckzuf?hren. Sicherheitskomponenten wie Airbags, ABS, ESP und
optimierte Crashstrukturen haben wesentlich zu einem R?ckgang der
Verkehrsopfer beigetragen. So ging die Zahl der im Stra?enverkehr
Get?teten seit 1991 von 11.300 um mehr als die H?lfte auf 5.094 im
Jahr 2006 zur?ck. An dieser positiven Entwicklung muss weiter
gearbeitet werden, um das anspruchsvolle Ziel der "Europ?ischen
Charta f?r die Stra?enverkehrssicherheit" - Halbierung der Zahl der
im Stra?enverkehr Get?teten bis 2010 - zu erreichen.

"Allerdings kompensiert die starke Zunahme des Fahrzeuggewichts
durch neue Sicherheitskomponenten und Komforteinbauten zu einem
gro?en Teil die erzielten Einsparerfolge beim Kraftstoffverbrauch und
die daran "gekoppelten" CO2-Emissionen", erl?uterte Automobil Chef
Klinke. Gewichtsbereinigt verminderte sich der Kraftstoffverbrauch
und somit der CO2-Aussto? bei den verglichenen Modellen um bis zu 28
Prozent. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass selbst die
"Schadstoffverringerer" geregelter Katalysator und Ru?filter direkt
oder indirekt zu einer Verbrauchs- und CO2- Erh?hung beitragen. Viele
auf der AMI 2007 vorgestellten Modelle zeigen, dass bei den
Fahrzeug-Herstellern an einer kontinuierlichen Verringerung des
CO2-Aussto?es gearbeitet wird. Start-Stopp-Automatik, synthetische
Kraftstoffbeimischungen oder Biokraftstoffe, Erdgas- und
Fl?ssiggas-Varianten, Hybridantriebe, Energier?ckgewinnung,
Leichtlaufreifen und -?le sowie Aerodynamikverbesserungen sind nur
einige Beispiele. Nicht einzelne Ma?nahmen, sondern eine m?glichst
intelligente Kombination dieser verschiedenen Ans?tze wird nach
Ansicht von Klinke Fortschritte im Klimaschutz bringen. Auch wenn der
Anteil des Stra?enverkehrs nur 12% des deutschen CO2- Aussto?es
betr?gt, fordert DEKRA die Automobilindustrie auf, an der
CO2-Reduzierung weiterzuarbeiten, ohne das langfristige Ziel des
Wasserstoffantriebs aus dem Auge zu verlieren.

Allerdings ist zu bedenken, dass die von den Fahrzeug-Herstellern
vorgenommenen Ma?nahmen zur CO2- Reduzierung sich kurzfristig nur
geringf?gig auf den Klimahaushalt auswirken werden, da diese
Ma?nahmen nur die Neuzulassungen (3,46 Mio. Fahrzeuge in 2006)
betreffen, und somit ein nennenswerter Anteil dieser Fahrzeuge erst
in einigen Jahren zu erwarten ist.

Deshalb appelliert DEKRA:

F?r eine kurzfristige CO2-Reduzierung kann jeder Autofahrer etwas
tun. Es gilt, die eventuell schon vergessenen Spritsparregeln zu
beachten. Diese wirken sich nicht nur positiv auf die CO2-Bilanz
sondern auch auf die Geldb?rse aus.

- M?glichst im Drehzahlbereich mit dem geringsten spezifischen
Kraftstoffverbrauch fahren
- Bei l?ngeren Stopps den Motor abschalten
- Motor regelm??ig in einer Fachwerkstatt warten lassen
- Reifenluftdruck regelm??ig ?berpr?fen
- Fahrtstrecken planen um Staus zu umfahren
- Energiesparseminare besuchen

Aber auch die Politiker und Kommunen sind gefordert.
Infrastrukturma?nahmen zur Stauvermeidung und intelligente
Ampelschaltungen mit Anzeige der verbleibenden Rotphase wurden neben
steuerlichen Anreizsystemen als Beispiele genannt. Da diese Ma?nahmen
alle Autos - ob alt oder neu - betreffen, ist dies sicherlich eine
sinnvolle Erg?nzung zu den Herstelleraktivit?ten. Damit sind
Verbrauchsreduzierungen zwischen 10 und 20% machbar, die sich positiv
auf die Klimabelastungen auswirken w?rden.

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