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Flüssiggas kann auf Schiffen Alternative zu Öl sein

06 Februar, 2014

Im Zuge der von der EU und der Bundesrepublik erhöhten Umweltanforderungen kann verflüssigtes Erdgas (LNG) als Alternative zu herkömmlichen Treibstoffen für Schiffsmotoren künftig eine größere Rolle spielen. LNG hat den Vorteil,


dass bei der Verbrennung auf Schiffen weniger Kohlendioxid und Feinstaub als bei Bunkerölen und Marinediesel ausgestoßen wird. Erdgas ist ein sauberer Energieträger und zudem noch für weitere 230 Jahre verfügbar. Deshalb sei es wichtig, die Infrastruktur für die Nutzung des Flüssiggases in der Schifffahrt stärker auszubauen, damit LNG künftig "besser an Bord" komme. So lautete die Forderung des Arbeitskreises Energie & Verkehr des Vereins Forum für Zukunftsenergien, der jetzt auf einer Tagung in Berlin über die Bedeutung und Einsatzmöglichkeiten des verflüssigten Erdgases bei Schiffen diskutierte.
Auf hoher See und auf den Bundeswasserstraßen nimmt die Nachfrage nach LNG nach Darstellung von Dirk Inger, Vorsitzender des Arbeitskreises Energie & Verkehr und Leiter der Abteilung "Klima- und Umweltschutzpolitik" im Bundesverkehrsministerium, weiter zu. In Deutschland spiele dieser schadstoffarme Energieträger allerdings noch nicht eine so große Rolle wie beispielsweise in Japan. Bei der Entwicklung der Infrastruktur und der Frage, wie Flüssiggas künftig leichter an Bord der Schiffe gebracht werden kann, gebe es noch einige Hürden zu überwinden, so der Arbeitskreis.
Die kommerzielle Anwendung von LNG im Schiffsverkehr ist nach Ansicht von Ralf Nagel, geschäftsführendes Präsidiumsmitglied im Verband Deutscher Reeder, derzeit noch unattraktiv. Denn die Nebenkosten für Antrieb und Tank seien im Vergleich zu konventionellen Schiffen knapp 25 Prozent höher und zudem verringere sich die Ladekapazität aufgrund des Tanks. Außerdem fehlten staatliche Beihilfen der EU. Deshalb gebe es auch nur wenig Bereitschaft seitens der Charter- und der Linien-Schifffahrt, LNG als Kraftstoff zu nutzen. Einige Häfen hätten schon damit begonnen, konkrete Umsetzungspläne zu erarbeiten, doch für eine verstärkte Integration von LNG in den Markt müsse es eine größere Förderung und mehr Anreize für die Anwender geben, forderte Ralf Nagel bei der Tagung des Arbeitskreises. mid/ari

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