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Dieselfahrzeuge - Bosch veröffentlicht Diesel-Studie

12 August, 2013

Die meisten Dieselfahrzeuge werden in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien verkauft. Gerade im stark wachsenden Segment der SUVs greifen Autokäufer fast ausschließlich zum Selbstzünder. Eine neue Studie zur Verbreitung von Dieselfahrzeugen stellt


Bosch vor. Inhalt des Papiers sind die derzeitige Verbreitung von Dieseln in China, Indien, Europa und den USA. Außerdem stellt Bosch Prognosen für die zukünftige Entwicklung auf. Luft ist vor allem in den USA und China. Auch in Indien ist eine Steigerung im Segment möglich. Europa kauft derzeit mit zwei Drittel die meisten Dieselfahrzeuge weltweit.

Heute liegt der Dieselanteil bei Pkw-Neuzulassungen in den USA bei etwa einem Prozent. In Zukunft wird dieser Anteil durch das stark zunehmende Angebot an Dieselmodellen jedoch deutlich ansteigen. Bosch hält einen Diesel-Marktanteil von 10 Prozent bei Light Vehicles bis zum Jahr 2018 für realistisch. Die neue Abgasgesetzgebung, die zukünftig eine verbrauchsorientierte Besteuerung vorsieht, verbessert die Chancen des Diesels. Gleichzeitig wuchs der US-Markt 2012 um 13,3 Prozent (Light Vehicles).

Mehrere europäische Fahrzeughersteller verkaufen hier bereits moderne Diesel-Technik im Pkw. Seit 2013 bieten auch US-Hersteller nach langer Zeit wieder Selbstzünder an. Bosch rechnet damit, dass es bis 2017 rund 60 Diesel-Modelle in Nordamerika geben wird. Ein aktuelles Beispiel ist der Chevrolet Cruze, bei dem Bosch neben dem Diesel-Einspritzsystem auch Abgasnachbehandlung, Motorsteuerung, Keramikglühkerzen und Sensoren liefert.

Gut 45 Prozent aller leichten Nutzfahrzeuge weltweit wurden 2012 in Nordamerika zugelassen. Global gesehen wurden 2012 rund 14 Prozent aller schweren Nutzfahrzeuge in den USA und Kanada zugelassen. Betrachtet man nur den nordamerikanischen Markt, dann zeigt sich: Schwere Nutzfahrzeuge fahren dort fast ausschließlich mit Diesel.

China repräsentiert aktuell nur ein Prozent des weltweiten Diesel-Pkw-Marktes. Mit der seit 1. Juli 2013 in Kraft getretenen Emissionsgesetzgebung China 4 müssen Nutzfahrzeuge bessere Emissionswerte liefern. Dass eröffnet Wachstumschancen. Fortschrittliche Dieseltechnik wie Common Rail Systeme könnten in Zukunft auch stärker auf dem chinesischen Markt nachgefragt werden.

Mit einem Fahrzeugbestand von etwa 37 Pkw pro 1 000 Einwohner (Stand 2012) gibt es bei einer stabil wachsenden Wirtschaft zukünftig hohes Potenzial. Zum Vergleich: In der EU kommen auf 1 000 Einwohner im Schnitt etwa 500 Fahrzeuge.

Nach Europa war Indien 2012 mit 15 Prozent weltweitem Anteil der zweitgrößte Markt für Diesel-Pkw. Aktuell machen Dieselfahrzeuge mehr als die Hälfte aller neu zugelassenen Pkw aus. Allerdings besaßen zu Beginn des Jahres 2012 lediglich 16 von jeweils 1000 Indern ein Auto.

Momentan leben etwa 30 Prozent der indischen Bevölkerung in städtischen Gebieten, bald sollen es 40 Prozent sein. Diese Urbanisierung wird den Ausbau von Infrastruktur sowie eine erhöhte Fahrzeugnachfrage mit sich bringen. Durch den erhöhten Binnen-Transport und ausgedehnten Handel wird ebenfalls die Bedeutung des Diesels deutlich steigen.

In Indien sorgt außerdem der Monsun-Regen regelmäßig für einen deutlichen Aufschwung der Landwirtschaft und damit auch für eine Absatzsteigerung von Traktoren. In Indien werden auch weltweit am meisten "Three Wheeler" für Transportaufgaben und Traktoren gefertigt.

In Brasilien sind der Verkauf und die Verwendung von Diesel-Pkw verboten. Stattdessen sind Ethanol- und FlexFuel-Fahrzeuge weit verbreitet, die reines Ethanol beziehungsweise Ethanol und Benzin tanken können. Grundsätzlich sind Fahrzeuge durch Einfuhrbestimmungen und Besteuerung sehr teuer, sodass nur etwa 200 Fahrzeuge pro 1000 Einwohner registriert sind. Bei Nutzfahrzeugen ist der Diesel deutlich stärker verbreitet – etwa 40 Prozent bei leichten, nahezu 100 Prozent bei schweren Nutzfahrzeugen.

Der japanische Pkw-Markt weist in den letzten Jahren zwar steigende Neuzulassungen für Dieselfahrzeuge auf, insgesamt liegt der Dieselanteil bei Pkw jedoch noch unterhalb von einem Prozent. Noch 2009 war die Mercedes E-Klasse hier die einzige Diesel-Limousine am Markt. Heute gibt es schon mehr als ein Dutzend Modelle unterschiedlicher Hersteller.
Hybridtrend: Wegen der dichten Infrastruktur auf den japanischen Inseln sind Pkw-Fahrer hauptsächlich im Stadtverkehr unterwegs, auch interessieren sie sich stark für alternative Technologien wie Hybrid- und Elektrofahrzeuge, auch weil die Regierung ab Dezember 2011 diese Art von Pkw fördert. Bei leichten Nutzfahrzeugen liegt der Dieselanteil bei etwa zehn Prozent, fast alle schweren Vehikel haben Dieselantriebe.

Europa ist der traditionelle Dieselmarkt mit bereits hohen Dieselmarktanteilen und dementsprechend moderaten Wachstumschancen. 2012 wurde jedes zweite neu zugelassene Dieselfahrzeug (Pkw, Nutzfahrzeuge) der Welt in Europa registriert. Betrachtet man nur Pkw, entfielen sogar zwei Drittel der weltweiten Neuzulassungen auf Europa.
Leitmärkte: Die meisten Dieselfahrzeuge werden in Deutschland, Großbritannien, Spanien, Frankreich und Italien verkauft. ampnet/deg

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