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Unrealistischer oder tatsächlicher Kraftstoffverbrauch

09 Juli, 2013

Kommentar: Am Ende zählt der tatsächliche Verbrauch. In die seit Monaten geführte öffentliche Diskussion über den unrealistischen Normverbrauch von Pkw auf der Basis des "Neuen Europäischen Fahrzyklus" (NEFZ) platzt nun die Ankündigung neuer Messverfahren, der "Worldwide Harmonised Test Procedures" (WLTP). Sie führen zu realistischeren Normverbräuchen und lassen deutsche Autohersteller in der Mittel- und Oberklasse schlechter aussehen als zahlreiche


ausländische Hersteller kleinerer Autos. So verständlich der gegenwärtige Ärger über die zum Teil hohen Unterschiede zwischen Norm- und tatsächlich erzieltem Praxisverbrauch auch sein mögen, so sollte der Wert, der in einem genormten Testverfahren ermittelt wird, nicht überschätzt werden. Er ist nichts anderes als ein Vergleichswert: also eine Aussage darüber, wie viel ein Fahrzeug unter genau festgelegten Bedingungen Kraftstoff verbraucht. Dieser Wert erhält heute in einigen Ländern wie Deutschland eine finanzpolitische Note, weil er die Basis für die Kfz-Steuer bildet. Wenig Abgase, geringe Kfz Steuer, lautet die Formel. Kommt nun ein realistischerer, also höherer Normwert zur Anwendung, gibt es auch mehr CO2 im Abgas, was die Kfz-Steuer für das jeweilige Auto erhöht.
Für die Umwelt ist es gleichgültig, welcher Normwert in den technischen Daten für ein Auto steht. Hier zählt nur, was der einzelne Autofahrer mit seinem persönlichen Fahrstil tatsächlich verbraucht. Zahlreiche Einzelbeispiele aus der Praxis zeigen übrigens, dass geschickte Autofahrer unter normalen Bedingungen dem Normverbrauch sehr nahe kommen können. Ein solcher Fahrstil generiert zwar nicht den großen Fahrspaß, den viele Fahrer mit hohen Geschwindigkeiten und starker Beschleunigung gleichsetzen. Aber es war schon immer etwas teurer, einen besonderen Geschmack zu haben. Und warum sollte ein Autofahrer nicht daran Spaß haben, wenig zu verbrauchen und trotzdem zügig unterwegs zu sein. Das ist dann eine Art Sportlichkeit, die bestens in unsere Zeit passt.
Klaus Zwingenberger/mid mid/zwi

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