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Die Gretchenfrage: Fahren oder gefahren werden?

11 Mai, 2012

Das Auto ist auf dem Weg, ein mobiler Computer mit Motor auf Rädern zu werden. Bleibt dabei der Mensch hinter dem Lenkrad noch Herr oder Frau des Geschehens? Oder übernehmen die Fahrerinformations- und Assistenzsysteme im Auto das Kommando?


In einem Seminar des Deutschen Verkehrssicherheitsrats ging Josef Krems, Verkehrpsychologe an der TU Chemnitz, der Frage nach, ob die Vielzahl Unterstützungssysteme nicht auch zur Ablenkung des Fahrers führen. Außerdem überprüfen Wissenschaftler, ob der Mensch der zunehmenden Vielfalt und Komplexität im Auto gewachsen ist. Gesicherte Erkenntnisse liegen dazu noch nicht vor, doch zeichne sich In der Tendenz eine positive Wirkung gegenüber einer Überforderung oder auch eines Missbrauchs ab.
Ein noch weitgehend ungeklärtes Feld seien die juristischen Folgen aus dem Gebrauch von technischen Systemen, die nicht mehr der bewussten Handlung des Fahrers unterliegen, etwa wie bei den automatischen Bremssystemen. Der Fahrer sei zwar in jedem Fall verantwortlich, besitze aber nicht mehr die Entscheidung zum eigenen Handeln.
Aber auch der vermehrte Online-Zugang im Auto per Smartphones lasse das Auto endgültig zum mobilen Büro mutieren. Der Zugewinn an Informations- und Unterhaltungseffekt diene nur noch bedingt der Erhöhung der Verkehrssicherheit, berge dagegen ein hohes Potenzial von Ablenkung und schwöre damit neue Gefahren herauf.
Bei dieser neuen Art von Kommunikation über technische Systeme im Auto entstehe eine Flut von Daten, die ebenfalls ungelöste juristische Fragen aufwerfe. Die Systeme zeichneten die geführten Gespräche auf, wobei nachweisbar wird, mit welcher Geschwindigkeit der Fahrer unterwegs war, welches Wetter herrschte und vieles mehr. Komme es dann zu einem Unfall, stelle sich die Frage, inwieweit solche vorliegenden Daten verwendet werden dürfen. Dazu gäbe es noch keine EU-einheitliche Regelung und die bestehenden nationalen seien weitgehend unbekannt. Das stelle für Autofahrer eine akute Rechtsunsicherheit dar. kzr/midBildquelle: Daimler

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