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Immer mehr und immer schärfere Umweltzonen

04 Januar, 2012

Welchen Namen soll das Kind bekommen: Aktionismus, Schikane oder gar Posse? Pünktlich zu Neujahr und viel zu früh für Ostern haben viele bundesdeutschen Gemeinden ihren Auto fahrenden Bürgern und Besuchern wieder ein ganz dickes Ei ins Nest gelegt:


nämlich sechs gänzlich neue Umweltzonen und eine Verschärfung der bereits bestehenden auf breiter Front. Ergebnis der bisherigen Regelungen für die Luftreinhaltung bestehender Umweltzonen: Null. Die Feinstaubkonzentrationen in den Innenstädten haben sich so gut wie nicht verändert, wie der ADAC jüngst berichtet hat. Wen wundert´s? Sind doch laut dem Autoclub Abgase älterer Pkw gerade einmal zu neun Prozent für die Feinstaubkonzentrationen verantwortlich, noch einmal sieben Prozent gehen auf das Konto von Brems- und Reifenabrieb, die ein Benziner mit G-Kat aber genauso erzeugt. Darüber hinaus haben Analysen ergeben, dass nur ein knappes Drittel der Feinstäube vor Ort entsteht, die Partikel aber durch Wind und Wetter bis zu mehrere hundert Kilometer verweht werden.
Andere Länder haben längst von den sinnlosen Regelungen abgelassen, in Deutschland hingegen glaubt man nach wie vor an die Wirksamkeit, oder gibt es zumindest vor. Viele der betroffenen Autofahrer müssen ihr Vehikel für teures Geld mit Partikelfiltern nachrüsten, falls möglich. Für unzählige Fahrzeuge jedoch gibt es keine Nachrüstsätze. Deren Halter werden ihres Fahrzeugs faktisch enteignet, zumindest dann, wenn sie in einer der Umweltzonen arbeiten oder wohnen. Ob es ein künstliches Generieren von Produktabsätzen für die Autoindustrie ist oder ein Aktionismus, der durch die Furcht vor Strafzahlungen an die EU wegen Verstößen gegen entsprechende Regelungen ist, sei dahingestellt. Die öffentliche Hand wäre besser beraten, durchdachte Verkehrskonzepte und einen attraktiveren und preisgünstigen öffentlichen Nahverkehr zu schaffen, um die Luftbelastung zu reduzieren. Der Weg der Ausgrenzung von Fahrzeugen, deren Halter ohnehin nicht zu den finanzstärksten gehören, ist jedoch ein Irrweg, der die Gemeinden mit hohen Verwaltungskosten zu stehen kommt und einen fraglichen Effekt zeitigt. Thomas Mendle/mid tm/mid
Bildquelle: GTÜ

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