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Kfz-Steuer allein nach CO2 Aussto? berechnen

22 Februar, 2007

Nach der Reformank?ndigung zur Kfz-Steuer aus dem Verkehrsministerium l?sst auch die Autofahrer-Lobby die Taschenrechner gl?hen. Der Autoclub ADAC schl?gt vor, die Besteuerung allein nach dem CO2-Aussto?, und nicht nach der Gesamt-Abgasmenge zu berechnen.


Berlin - Der Vorschlag von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee, die Kfz-Steuer k?nftig nicht nach Hubraum, sondern nach Schadstoffmenge zu berechnen, gehe zwar in die richtige Richtung, erkl?rte der ADAC heute in M?nchen. Die vorgeschlagene Heranziehung einer Gesamt-Abgasbilanz lehnte der ADAC jedoch ab. Der Vizepr?sident des Clubs, Erhard Oehm, stellte ein Modell vor, das sich nur am CO2-Aussto? und damit am Kraftstoffverbrauch orientiert.
Das Modell sieht eine lineare und keine progressive Besteuerungskurve vor. Danach w?rden Autos, die weniger als 100 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer aussto?en, von der Steuer befreit. Das entspricht in etwa einem Normverbrauch zwischen 3,8 und 4,2 Liter auf 100 Kilometer. F?r alle Autos, die dar?ber liegen, m?ssten Steuern bezahlt werden. Der Aufschlag f?r Autos mit viel Hubraum und viel Aussto? w?re dann relativ zur bisherigen Steuerlast eher gering, weil sie ohnehin schon hoch besteuert werden. Zudem w?rde die Steuerreform nach dem ADAC-Modell damit nur f?r Neuwagen gelten, ?ltere Fahrzeuge w?rden dagegen zun?chst weiter wie bisher nach dem Hubraum besteuert.

Nur Toyota Prius erf?llt Vorgabe

In einer Beispielrechnung, die der ADAC-Verkehrspolitik-Referent J?rgen Albrecht vorlegte, erf?llt bei den Benzinern lediglich der Toyota Prius mit 4,3 Liter auf 100 Kilometer fast diese Vorgabe. Statt zurzeit 101 Euro Jahressteuer m?ssten die Besitzer dieses mit Elektro- und Otto-Motor ausgestatteten Wagens nach dem Modell nur zwei Euro zahlen. Am anderen Ende der Benziner-Liga steht der Jeep® Grand Cherokee 4,7 Laredo. F?r diesen gro?en Gel?ndewagen wird es teurer: Die Steuer steigt von 324 auf 363 Euro bei einem Normverbrauch von 14,9 Litern auf 100 Kilometer.

Bei den Dieselfahrzeugen hat der ADAC noch keinen steuerbefreiten Wagen in der Liste. Am unteren Ende steht der Fiat Panda 1,3 mit 4,3 Litern. Er kostet heute 200 Euro Jahressteuer; nach dem ADAC-Modell w?ren es 50 Euro. Am anderen Ende steht der VW Touareg V10 TDI mit f?nf Litern Hubraum und 12,6 Liter Normverbrauch. Er kostet heute 772 Euro und soll nach ADAC-Vorstellungen 892 Euro kosten.

Hier gibt es ein interessantes Modell in der Mitte der Skala: den Mercedes E 280 CDI. Mit seinem drei Litern Hubraum liegt er zurzeit bei 463 Euro; der ADAC stuft ihn wegen des relativ geringen Verbrauchs von 7,8 Litern auf 405 Euro herunter.

"Unser Modell bietet eine einfache Regelung, die einen Anreiz zum Kauf verbrauchsreduzierter Autos aus?bt", sagte Albrecht. Dieses Element fehle der Mineral?lsteuer, weshalb die Kfz-Steuer erhalten bleiben sollte. Das Modell sei f?r die L?nder haushaltsneutral, f?hre also nicht zu Einnahmeeinbu?en. Oberhalb der CO2-Freigrenze von 100 Gramm sei anteilig mehr zu bezahlen. F?r die Produktion von Neuwagen strebt die EU-Kommission als k?nftigen Grenzwert 120 Gramm an.

VCD kritisiert ADAC-Modell

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) kritisierte das vom ADAC vorgelegte Modell f?r eine am CO2-Aussto? bemessene Kfz-Steuer als unzureichend. F?r Neuwagen mit hohem Spritverbrauch m?sse die Steuer deutlich st?rker angehoben werden als vom Automobilclub vorgeschlagen.

Bei der angestrebten Reform der Kraftfahrzeugsteuer m?ssten "Spritfresser und Klimakiller" sehr stark belastet werden. "Hier darf sich die Politik auf keinen Fall den deutschen Autoherstellern beugen, die bisher vor allem auf den Verkauf klimasch?dlicher Gel?ndewagen und Luxuslimousinen gesetzt haben", erkl?rte der verkehrspolitische Sprecher des VCD, Gerd Lottsiepen, in Berlin.

Lottsiepen nannte eine nach dem CO2-Aussto? bemessene Kfz-Steuer ein wichtiges Instrument, um die Nachfrage nach Sprit sparenden Autos anzukurbeln. In Gro?britannien habe sich dieses Modell bereits deutlich auf den Neuwagenkauf ausgewirkt. Ein zukunftsorientiertes Steuermodell f?r Neufahrzeuge k?nne jedoch nicht im gleichen Ma? f?r Gebrauchtfahrzeuge gelten. ?ltere Autos, f?r die keine CO2-Werte vorliegen, sollten mit einem geringf?gigen Aufschlag auf die heutige Hubraumsteuer bedacht werden.

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