Amtlich: Zu wenig Wettbewerb an Deutschlands Tankstellen
04 Juli, 2011
Auf Deutschlands Tankstellenmarkt herrscht zu wenig Wettbewerb. Autofahrer zahlen deshalb mehr für den Kraftstoff als eigentlich nötig ist. Das liegt jedoch nicht an verbotenen Preisabsprachen. Dies bestätigt das Bundeskartellamt im nun vorgelegten Abschlussbericht zur Sektoruntersuchung Kraftstoffe Schwarz auf Weiß. In Deutschland existiert demnach ein marktbeherrschendes Oligopol der hierzulande fünf großen Mineralölunternehmen.
Diese sind:
Auf BP/Aral, Esso, Jet, Shell und Total entfallen rund 65 Prozent des Kraftstoffabsatzes. Aus diesem Grund diktieren sie quasi den Kraftstoffpreis. Alle fünf Unternehmen verfügen über ein System der Preisbeobachtung und -meldung, das zeitnahe Reaktionen auf Veränderungen der Konkurrenten möglich macht. Sobald einer, meist einer der beiden Marktführer Aral oder Shell, die Preise erhöht, ziehen die anderen großen Unternehmen nach. Sie haben allerdings keine Wahl. Das Bundeskartellamt zeigt auf, dass ein Ausbrechen aus dem Oligopol durch die vielfachen Verflechtungen der Mineralölkonzerne sowie wechselseitige Abhängigkeiten in Kraftstoff-Tauschverträgen erschwert ist. Wer die Preise unten lässt, muss mit wirtschaftlichen Sanktionen der anderen Oligopolisten rechnen.
Verboten ist ein solches Vorgehen nicht, denn es wird nur abgeguckt, aber nicht abgesprochen beziehungsweise abgestimmt. Jedenfalls gibt es dafür keine entsprechenden Belege. Das Bundeskartellamt kann daher nicht mit Bußgeldern gegen die hohen Kraftstoffpreise vorgehen. Selbst die als wettbewerbsfeindlich angesehenen Machtstrukturen können nicht durchbrochen werden. In Zukunft soll lediglich der Zukauf weiterer, bisher freier Tankstellen durch die fünf großen Konzerne weitgehend unterbunden werden. Die Behörde rät Autofahrern, an eben diesen freien Tankstellen häufig zu tanken, da nur so ein entsprechender Preisdruck auf die großen Fünf ausgeübt werden kann.
Der Mineralölwirtschaftsverband (MWV) sieht sich durch das Kartellamt bestätigt. Es gibt keine wettbewerbswidrigen Absprachen. Die Kritik an überhöhten Kraftstoffpreisen kann er dennoch nicht verstehen.
Beim Benzin geht es nicht billiger. Tatsächlich zählen die Kraftstoffpreise vor Steuern und Abgaben zu den günstigen in Europa, erklärt Klaus Picard, Geschäftsführer des MWV. Warum es allerdings vor Wochenenden und Ferien zu Preiserhöhungen an der Zapfsäule kommt, verrät der Lobbyist freilich nicht. Die oftmals zur Begründung herhaltende höhere Nachfrage konnte das Bundeskartellamt nicht feststellen. "Unsere Untersuchung zeigt, dass die Nachfrage freitags gegenüber anderen Wochentagen nicht besonders hoch ist, heißt es in dem Abschlussbericht.
Für Autofahrer bedeutet das, weiterhin in den sauren Apfel beißen und die hohen Spritpreise bezahlen müssen. bp/mid
Bildquelle:AvD
Verboten ist ein solches Vorgehen nicht, denn es wird nur abgeguckt, aber nicht abgesprochen beziehungsweise abgestimmt. Jedenfalls gibt es dafür keine entsprechenden Belege. Das Bundeskartellamt kann daher nicht mit Bußgeldern gegen die hohen Kraftstoffpreise vorgehen. Selbst die als wettbewerbsfeindlich angesehenen Machtstrukturen können nicht durchbrochen werden. In Zukunft soll lediglich der Zukauf weiterer, bisher freier Tankstellen durch die fünf großen Konzerne weitgehend unterbunden werden. Die Behörde rät Autofahrern, an eben diesen freien Tankstellen häufig zu tanken, da nur so ein entsprechender Preisdruck auf die großen Fünf ausgeübt werden kann.
Der Mineralölwirtschaftsverband (MWV) sieht sich durch das Kartellamt bestätigt. Es gibt keine wettbewerbswidrigen Absprachen. Die Kritik an überhöhten Kraftstoffpreisen kann er dennoch nicht verstehen.
Beim Benzin geht es nicht billiger. Tatsächlich zählen die Kraftstoffpreise vor Steuern und Abgaben zu den günstigen in Europa, erklärt Klaus Picard, Geschäftsführer des MWV. Warum es allerdings vor Wochenenden und Ferien zu Preiserhöhungen an der Zapfsäule kommt, verrät der Lobbyist freilich nicht. Die oftmals zur Begründung herhaltende höhere Nachfrage konnte das Bundeskartellamt nicht feststellen. "Unsere Untersuchung zeigt, dass die Nachfrage freitags gegenüber anderen Wochentagen nicht besonders hoch ist, heißt es in dem Abschlussbericht.
Für Autofahrer bedeutet das, weiterhin in den sauren Apfel beißen und die hohen Spritpreise bezahlen müssen. bp/mid
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