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Umweltprämie: Künstlich erzeugter Wellengang

02 September, 2010

Die Umweltprämie hat auf dem Automobilmarkt für viel Auf und Ab gesorgt. Bereits kurz nach dem Beschluss des Konjunkturpaketes Anfang 2009 konnten sich die Hersteller von günstigen Fahrzeugen vor Aufträgen kaum noch retten.


Die Premiumhersteller bekamen vom Verschrottungskuchen hingegen nur wenig ab.

In den ersten sieben Monaten des Folgejahres hat sich der Spieß gedreht und die Verkäufe von Klein- und Kleinstwagen rutschten in den Keller, während die Oberklasse und die Sportwagen an Fahrt aufnahmen. Eine von dem Online-Portal MeinAuto.de veröffentlichte Drei-Jahres-Statistik der Monate Januar bis Juli zeigt die Wellenbewegungen: Der Absatz von Kleinstwagen stieg in den ersten sieben Monaten des Jahres 2009 um 126,9 Prozent auf 241
539 Einheiten. Im Jahr darauf brachen die Verkäufe um 49,9 Prozent auf 120
898 Fahrzeuge ein. In der oberen Mittelklasse steht ein Minus von 19,0 Prozent auf 76 510 Einheiten einem Plus von 4,3 Prozent auf 79 811 Einheiten gegenüber.

Das einzige Segment das von der Abwrackprämie ungetastet geblieben ist, sind die Geländewagen. Von Januar bis Juli 2009 fuhren die Offroader ein Plus von 6,0 Prozent auf 145 679 Einheiten ein, im Zeitraum des darauffolgenden Jahres kletterten die Verkäufe um 7,6 Prozent auf 156 752 Fahrzeuge.

Insgesamt hat die Umweltprämie vor allem den ausländischen Herstellern genutzt. Zwar haben VW und Opel mit 262 252 Pkw und 147 131 Autos zahlenmäßig die meisten Fahrzeuge im Rahmen des Konjunkturprogramms verkauft. Da die beiden Autobauer aber auch bei der Verschrottung weit vorn lagen, haben sie unterm Strich verloren. Nach dem Abwrackboom sind insgesamt
104 753 Opel weniger auf Deutschlands Straßen unterwegs. VW hat ein Minus von 13 800 Bestandsfahrzeugen zu verbuchen. Alle deutschen Hersteller haben gemeinsam 197 413 Fahrzeuge weniger im deutschen Markt. Das bedeutet, dass knapp 200 000 Kunden von hiesigen Marken auf ausländische Marken umgestiegen sind.

Alles in allem hat die Umweltprämie den Automarkt kräftig durcheinander gewirbelt und für eine künstliche Verzerrung gesorgt. Mit den negativen Auswirkungen des Verschrottungsprogramms müssen jetzt vor allem die Anbieter von günstigen Fahrzeugen kämpfen. "Hersteller und Autohändler von Fahrzeugen aus tiefpreisigen Segmenten spüren die Auswirkungen der Abwrackprämie 2010 mit voller Wucht. Diesen Bumerangeffekt werden einige Händler nicht überleben", erklärt Alexander Bugge, Geschäftsführer der MeinAuto GmbH. mid/sta

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