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Abwrackfahrzeuge - Totgesagte leben länger

25 Juni, 2010

Eigentlich waren die Spielregeln für die Abwrackprämie klar: Die staatliche Prämie von 2 500 Euro gab es nur, wenn dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle der Verwertungsnachweis eines Demontagebetriebes für das stillgelegte Fahrzeug zusammen mit dem Antrag vorlag. Der vorgesehene Etat in Höhe von 5 Mrd. Euro ist inzwischen so gut wie ausgeschöpft. Laut Medienberichten sollen aber erst rund 60 Prozent der Abwrackfahrzeuge tatsächlich verschrottet worden sein.


Der Markt ist derzeit für preiswerte ältere Gebrauchtwagen nach Angaben der Branche ohnehin wie leergefegt. Experten befürchten jetzt, dass vor allem gut erhaltene Altwagen den Weg in den Handel statt in die Schrottpresse finden. Begünstigt wird diese von der Bundesregierung nicht geplante andere Art der "Verwertung", weil Altbesitzer ihre Fahrzeuge möglichst komplett mit allen wesentlichen Bauteilen abzuliefern hatten, wollten sie die Ablehnung ihres Prämienantrags oder Gebührenforderungen der Verwertungsbetriebe vermeiden.
Es war wohl auch ein Fehler, den Verwertungsnachweis an die Ablieferung des Fahrzeugs an den Demontagebetrieb statt an einen echten Vernichtungsnachweis zu knüpfen. Mit der Abwrackprämie sollte eigentlich eine umweltfreundliche Modernisierung des Fahrzeugbestandes in Deutschland verbunden sein. Kämen jetzt viele der alten Autos zurück auf die Straßen, wäre dieses Ziel teilweise verfehlt. Das Hauptziel der Prämienaktion, der in starke Absatznöte geratenen Autobranche mit einer konjunkturpolitischen Maßnahme aus der Patsche zu helfen, wurde mit Rekordzahlen im vergangenen Jahr übererfüllt.

Der Preis: Der Neuwagenmarkt brach in diesem Jahr wegen der Vorzieheffekte dramatisch ein.
Silvia Schöniger, ARCD-Pressestelle, www.arcd.de

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