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Nachlese IAA 2009: Bis Weihnachten wissen wir mehr

04 Oktober, 2009

Noch ist die Zukunft des Automobilmarktes verhüllt. Doch es mehren sich die Zeichen für Besserung.


Selten erfuhr eine Internationale Automobil-Ausstellung in Frankfurt so viel gespannte Aufmerksamkeit wie die IAA dieses Jahres. Eine Branche im weltweiten Umbruch und inmitten einer Wirtschaftskrise – da drängen sich Fragen nach der Zukunft auf, die über das Interesse ging an den Neuheiten hinausgehen. Wir wollten von Ausstellern wissen, wie sie jetzt nach der IAA die Messe und die Zukunft des Marktes und ihrer Marken beurteilen.

Dazu stellten wir allen drei gleichlautende Fragen: Welchen Einfluss auf die zukünftige Entwicklung des Marktes sehen Sie durch die IAA? Wo lag der Schwerpunkt des Interesses der Besucher Ihres Stands? Wie beurteilen Sie vor diesem Hintergrund die Entwicklung des Automarktes in Europa und global? Hier sind die Antworten:

Bernhard Maier, Vorsitzender der Geschäftsführung der Porsche Deutschland GmbH: "Die IAA ist die weltweit bedeutendste Automobilmesse. Sie gibt dem Geschäft ganz klar neue Impulse. Das Thema Elektroauto stand dieses Jahr im Fokus und wird uns in Zukunft immer mehr beschäftigen. Wobei für uns als Hersteller sportlicher Fahrzeuge der Otto-Motor weiter erste Wahl bleibt - nicht zuletzt auch deshalb, weil ich glaube, dass sein Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft ist. Langfristig möchte ich einen Elektro-Sportwagen nicht ausschließen, aber das dauert noch. Im nächsten Jahr wird erstmals ein Hybridantrieb im Cayenne zum Einsatz kommen. Das ist sicherlich ein Meilenstein. Vom Erfolg bin ich schon jetzt überzeugt.

Auf der IAA konnten wir der Öffentlichkeit ein wahres Modellfeuerwerk bieten - und das Interesse der Besucher war entsprechend groß. Mit dem neuen 911 Turbo, dem GT3 Cup, dem GT3 RS und dem 911 Sport Classic durften wir gleich vier Weltpremieren feiern. Zudem hatte der Panamera auf der IAA sein Europa-Debüt. Er kommt sehr gut an und stand klar im Mittelpunkt. Schon jetzt liegen uns 4500 Bestellungen vor. Damit sind wir in dieser schwierigen Zeit extrem zufrieden. Wir gehen davon aus, dass wir die geplante Absatzzahl von 20 000 Einheiten pro Jahr erreichen.

Wir haben den Eindruck, dass ein Silberstreifen am Horizont zu sehen ist. Doch nach wie vor sind wir nicht in ruhigem Fahrwasser. Bis Weihnachten erwarten wir noch schwierige Monate. Deswegen fahren wir auf Sicht. Es deutet aber vieles darauf hin, dass es 2010 wieder aufwärts geht. Wenn der Markt anzieht, ist Porsche jedenfalls vorbereitet. Das gilt für Deutschland genauso wie für den Rest der Welt. Besonders für Asien sind wir zuversichtlich. Auch in den USA dürften wir die Talsohle inzwischen durchschritten haben. Unsere aktuelle Produktpalette gibt mir da ein gutes Gefühl. Kurzum: Wir sind verhalten optimistisch."

Jürgen Stackmann, Geschäftsführer Marketing und Verkauf der Kölner Ford-Werke GmbH: "Der höhere Besucherzuspruch als erwartet gibt uns Grund zu vorsichtigem Optimismus. Die Liebe der Deutschen zum Automobil scheint ungebrochen. Das Ende der Abwrackprämie führt zur Beruhigung der privaten Automobilnachfrage. Nun gilt es verstärkt die gewerbliche Kundschaft sowie den - großen - Teil der Privatkunden ansprechen, die kein Fahrzeug über neun Jahre besitzen.

Der Schwerpunkt lag des Besucher-Interesses lag sowohl auf unseren Produktneuheiten, dem neuen C-MAX und dem Grand C-MAX, als auch auf unseren Econetic Modellen mit dem Highlight Ford Focus Econetic mit einem Verbrauch von nur 3,8 Liter und 99 g CO2/km. "

Hans Jürgen Kronenberg, Vertriebsdirektor der Fiat Group Automobiles Germany AG: "Nach Auslaufen der staatlichen Umweltprämie steht die IAA 2009 an der Zeitschwelle zu einer neuen Marktentwicklung, deren Ausprägungen sich derzeit noch nicht voraussagen lassen. Dennoch hat die IAA als großes internationales Schaufenster der Automobilindustrie und ihrer Innovationskraft sicher eine positive Bedeutung.

Bezahlbare Mobilität, ökonomische und ökologische Fahrzeugtechnik, italienischer Schick, Emotionalität und Individualisierung – bei den italienischen Marken in der Halle 6 hat der Besucher all das zu sehen bekommen und zudem einen optimistischen Impuls für die Erwartungen an eine automobile Zukunft mitgenommen. Konkret besonders gefragt waren die neuen Modell Fiat 500C und Fiat Punto Evo, aber vor allem auch das neue revolutionäre Motor-Steuerungssystem MultiAir.

Der Markt steht vor großen Herausforderungen, die Entwicklung der Regionen wird dabei weiter heterogen verlaufen und stark abhängig von lokalen Förderungsmaßnahmen sein. Vor diesem Hintergrund ist mit einer nachhaltigen Entwicklung der Kundennachfrage hin zu kleineren Fahrzeugsegmenten zu rechnen, "Affordable Luxury", "Small is the new Big", "Weniger ist genial" – diese Slogans werden auch in Zukunft ihre Gültigkeit behalten. Wer hierzu das richtige Angebotsspektrum hat, auf den wird sich der Markt zubewegen."

Markus Leithe, Geschäftsführer Chevrolet Deutschland: "Die IAA hat gezeigt, dass das Kleinwagensegment in auch Zukunft deutlich wachsen wird. Dies hat unsere Produktstrategie bestätigt, wir sind mit dem Spark bestens aufgestellt.

Im Fokus unseres IAA Auftritts standen die Deutschlandpremiere des Chevrolet Spark und die Testfahrten mit unserem Cruze. Letzteres fand mit über 1.500 Probefahrten großen Zuspruch. Zudem konnten wir uns über mehr als 10.500 Testfahrten auf dem Geländeparcour mit Captiva freuen. Dies beweist, dass wir mit unseren Fahrzeugen begeistern können.

Der Fahrzeugmarkt wird weiterhin angespannt bleiben, der Trend hin zu Kleinwagen und Fahrzeugen mit alternativen Antrieben wird noch bedeutender. Mit dem Spark, unserem Autogas Angebot und mit dem 2011 kommenden Chevrolet Volt sind wir sicherlich gut aufgestellt, um den Marktbedürfnissen gerecht zu werden."

Andrea Leitner-Garnell für Jaguar und Land Rover: "Die IAA hat das breite Angebot an Modellen gezeigt, das dem Käufer aktuell zur Verfügung steht. Sie hat aber auch gezeigt, wie das Auto in Zukunft weiterentwickelt wird, sowohl vom Design her als auch seitens der Antriebstechnologien. Die IAA hat sicherlich Impulse gesetzt und es war festzustellen, dass die Faszination Auto nach wie vor besteht, jedoch bleibt abzuwarten, wie sich der Automobilmarkt entwickeln wird. Das hängt letztendlich von Konjunkturfaktoren ab, die derzeit noch nicht klar absehbar sind.

Wir hatten sowohl bei Jaguar mit dem neuen XJ als auch bei Land Rover mit den neuen Discovery, Range Rover Sport und Range Rover wichtige Deutschlandpremieren. Die Resonanz war sehr gut. Der XJ mit mit seiner modernen und sehr emotionalen Designsprache und dem sehr luxuriösen Interieur fand bei unserer Kundschaft großen Anklang und wir haben bereits erste Bestellungen für die Markteinführung im nächsten Jahr entgegennehmen können. Bei Land Rover fand die Markteinführung im Handel parallel zur IAA statt und unsere Händler verzeichneten sehr gute Nachfrage. Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis der IAA.

Wie gesagt, muss man abwarten wie sich die Konjunktur entwickelt. Wir gehen davon aus, dass die Premiumhersteller, zu denen auch wir gehören, die Talsohle erst einmal durchschritten haben. Wie es jedoch bergauf geht, wird weltweit unterschiedlich ausfallen. Während die neuen Märkte wieder gute Zuwächse verzeichnen, wird es in Europa und auch in USA auch im nächsten Jahr noch schwierig bleiben. Allerdings werden wir wahrscheinlich auf niedrigem Niveau wieder leichte Zuwächse verzeichnen können." Quelle:auto-medienportal.net ampnet/Sm

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