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Wirkung von Umweltzonen nicht erwiesen

20 Juli, 2009

Mittlerweile gibt es in Deutschland über 30 Umweltzonen.


EUGT: Gesundheitliche Auswirkungen von Feinstaub weiter erforschen
Umweltzonen werden seit ihrer Einführung widersprüchlich diskutiert - ihre Wirkung ist umstritten. Am 31. Mai 2009 endete der Berichtszeitraum für die Daten aus den Messstationen für das Jahr 2008. Eine Auswertung durch das Umweltbundesamt liegt bislang noch nicht vor. Die Europäische Forschungsgemeinschaft für Umwelt und Gesundheit im Transportsektor e.V. (EUGT) mahnt deshalb zur Sachlichkeit in der Diskussion um gesundheitliche Auswirkungen von Feinstaub-Immissionen.

Mittlerweile gibt es in Deutschland über 30 Umweltzonen. Neben dem Verkehr tragen jedoch zahlreiche andere Quellen wie Heizungsanlagen, industrielle Abgase oder auch die Landwirtschaft zur Luftbelastung mit Feinstaub bei. Aus Sicht von EUGT dürfen die verkehrsbedingten Emissionen nicht isoliert betrachtet werden. "Inwieweit Umweltzonen tatsächlich zu einer deutlichen Verbesserung der Luftqualität führen und damit auch zu einer Verbesserung der Gesundheit beitragen, ist bislang nicht abzuschätzen," so Prof. Helmut Greim, Vorsitzender des Forschungsbeirats der EUGT.

Forschungsbedarf sieht EUGT jedoch nicht nur mit Blick auf Emissionsquellen, sondern insbesondere hinsichtlich der Abgrenzung der Wirkungen einzelner Luftschadstoffe. Neben Feinstaub spielen andere Luftkomponenten, wie NO2 oder Ozon eine bedeutende Rolle, werden jedoch nicht getrennt voneinander betrachtet. "Es steht zwar völlig außer Frage, dass Feinstaub ein gesundheitliches Problem darstellt. Allerdings ist ein Mensch niemals nur einem Luftschadstoff allein ausgesetzt", erläutert Prof. David Groneberg, Direktor des Instituts für Arbeitsmedizin der Berliner Universitätsklinik Charité und Mitglied im EUGT-Forschungsbeirat. Zwar seien die negativen Einflüsse einer chronischen Feinstaubbelastung mittlerweile durch eine große Zahl epidemiologischer und experimenteller Studien belegt, auf dem Sektor der Umweltwirkungsforschung gebe es jedoch noch eine Vielzahl offener Fragen und Ungenauigkeiten. "Die einzelnen Ergebnisse müssen mit großer Sorgfalt überprüft und repliziert werden, sonst besteht die Gefahr von Fehlinterpretationen aufgrund ungesicherter Daten", rät der Wissenschaftler. pressrelations.de
www.eugt.org

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