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Autogas findet immer mehr Abnehmer

08 Dezember, 2006

Die Leuchtschrift an der Tankstelle macht den Unterschied deutlich: 1,18 Euro kostet ein Liter Benzin. Ein Liter Autogas ist hingegen schon f?r 50 bis 60 Cent zu haben. Das ist nach den gestiegenen Spritpreisen f?r so manchen Autofahrer ein Argument, auf einen anderen Kraftstoff zu setzen. Insgesamt geht der Deutsche Verband Fl?ssiggas (DVFG) derzeit von etwa 90 000 Fahrzeugen mit Autogasantrieb aus, nach 40 000 zu Jahresbeginn. Ein Gro?teil davon sind umger?stete Fahrzeuge. Neu zugelassen wurden zwischen Kiel und Konstanz laut Kraftfahrt-Bundesamt seit Jahresbeginn mehr als 2500 Autogaswagen.


Dass Autogas deutlich weniger kostet als Benzin, liegt vor allem an der niedrigeren Steuer f?r den Kraftstoff. Bis 2018 gehen f?r einen Liter Autogas 9,7 Cent an den Staat, bei Benzin sind es hingegen 65,4 Cent. ?hnlich ist es bei Erdgas, das im Gegensatz zu Autogas nicht fl?ssig, sondern gasf?rmig ist. Leicht die Nase vorn hat nach der Zahl der Autos und Tankstellen derzeit aber das Autogas als Antriebsmittel.

Die Gasbranche und Tankstellenbetreiber haben auf den Trend reagiert. Vor allem seit dem Mitte des Jahres die steuerliche Beg?nstigung f?r Autogas von 2009 auf 2018 verl?ngert wurde, wird in der Branche kr?ftig investiert. "Fast w?chentlich wird in Deutschland eine neue Tankstelle oder Zapfs?ule mit Autogas eingeweiht", sagt Jochen Oesterle vom ADAC. "Die Zahl steigt von Jahr zu Jahr deutlich an." Insgesamt geht der ADAC von derzeit mehr als 1300 Tankstellen aus, an denen Autogas getankt werden kann.

Insbesondere in Nordrhein-Westfalen ist man auf den Geschmack gekommen. Dort ist das Tankstellennetz mit mehr als 300 Tankstellen laut DVFG am dichtesten von allen Bundesl?ndern. Einen Gro?teil der Autogas-Zapfs?ulen stellen dem Bundesverband Freier Tankstellen und Unabh?ngiger Deutscher Mineral?lh?ndler zufolge die freien Tankstellen. "Die Nachfrage ist erfreulich und l?sst Investitionen zu", sagt Axel Graf B?low, Hauptgesch?ftsf?hrer des Verbandes.

Bei der freien Tankstelle von Markus Leffek in Recklinghausen steigt die Nachfrage nach Autogas kontinuierlich. Aber auch Erwin Rex, Inhaber einer Aral-Tankstelle in Wegberg bei M?nchengladbach, kann sich nicht ?ber mangelnde Nachfrage beklagen. "Ich war ehrlich ?berrascht, dass es so viele Gasfahrer gibt." Zwischen 30 und 40 Kunden tanken mittlerweile t?glich bei ihm Autogas, mit steigender Tendenz.

Doch auch wenn die Zahl der Tankstellen zunimmt: Eine Umr?stung auf Autogas lohnt sich nicht f?r jeden. Mehr als 60 000 Kilometer muss ein Autofahrer laut ADAC im Schnitt mit dem umger?steten Fahrzeug fahren, bis sich die Investition zu rechnen beginnt. Der nachtr?gliche Einbau eines Autogastanks kostet laut ADAC zwischen 1800 und 3500 Euro.

Zudem ist der Verbrauch von Autogas h?her als von Benzin. Je nach Motor, Autogasanlage und Fahrweise kann dieser laut ADAC um 15 bis 30 Prozent h?her liegen. Wird das Auto im Mischbetrieb gefahren, also mit Autogas und Benzin betrieben, schmilzt der Vorteil durch den niedrigeren Kraftstoffpreis. In punkto Sicherheit kann der Autoclub jedoch beruhigen: "Das ist nicht gef?hrlicher als Benzin oder Diesel", sagt Oesterle.

Die Gasbranche bem?ht sich schon sehr lange, eine Alternative zum Benzin durchzusetzen. Doch angesichts von insgesamt mehr als 46 Millionen Autos auf Deutschlands Stra?en ist die Zahl der Autogasfahrzeuge noch sehr gering. Eine echte langfristige Alternative zum Benzin ist das Autogas schon deshalb nicht, weil es vom ?l abg?ngig ist. Autogas f?llt als Nebenprodukt bei der ?lf?rderung an. Sind die ?lvorr?te aufgebraucht, gibt es auch kein Autogas mehr. Und wer wei? schon, was nach 2018 passiert, wenn die steuerliche Beg?nstigung des Autogases voraussichtlich ausl?uft.

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