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TÜV Rheinland: Erdgasfahrzeuge bieten viel Potenzial

01 Mai, 2009

Die modernen Turbomotoren von Opel und VW, die seit diesem Jahr angeboten werden, zeigen, dass Erdgasfahrzeuge sich mittlerweile von der Leistung her mit Benzinern messen können.


Welches Potenzial der alternative Kraftstoff noch bietet, zeigte der TÜV Rheinland gestern bei einer Innovationsschau am Nürburgring.

Dort wurde auch der neue Geschwindigkeitsrekord für ein Fahrzeug mit Biogas offiziell für das Guinness Buch der Rekorde bestätigt. Anfang April hatte Autotuner Jürgen Hohenester auf der Teststrecke im niedersächsischen Papenburg 364,6 km/h erreicht und damit den 25 Jahre alten Bestwert eines Bugatti um 20 km/h überboten.

Gefahren wurde mit einem Audi A4 Quattro, dessen 2,7-Liter-Motor auf 3000 Kubikzentimeter Hubraum aufgestockt und für den Gaseinsatz optimiert wurde. In Verbindung mit zwei Turboladern erreichte der 6-Zylinder so eine Leistung von über 700 PS und ein maximales Drehmoment von mehr als 780 Newtonmetern. Auf dem Leistungsprüfstand waren es sogar 816 PS und 816 Nm gewesen, die zugunsten der Dauerhaltbarkeit des Antriebaggregates aber elektronisch zurückgenommen wurden.

Bei der weiteren Entwicklung der Erdgastechnologie steht neben dem verstärkten Einsatz von Biogas auch der Mischbetrieb im Fokus der Forschung. So hat das Gaskompetenzzentrum des TÜV Rheinland in Saarbrücken gemeinsam mit Opel einen Zafira NGD (Natural Gas Diesel Injection) entwickelt. Das auf dem 150 PS starken Zafira CDTI basierende Fahrzeug fährt mit einem Gemisch von 40 Prozent Diesel und 60 Prozent Erdgas, die separat eingespritzt werden. Mit diesem Kraftstoff sinkt der CO2-Ausstoß um rund zehn Prozent und im konkreten Fall auf rund 140 Gramm pro Kilometer. Dabei stiegt die Leistung sogar. Auch Bosch arbeitet an diesem System und erprobt es derzeit in einem BMW 320 d Touring.

Dass Erdgas nicht nur auf Alltagsautos wie VW Caddy, Opel Zafira, Ford C-Max, Fiat Punto und Co. beschränkt bleiben muss, sondern auch als Kraftstoff für Sportwagen taugt, bewiesen bei der Veranstaltung des TÜV Rheinland ein Mercedes-Benz SLK mit CNG-Umbau der Daimler-Tochter MB-Tech und ein Focus ST des Schweizer Ford-Importeurs. Der SLK CNG mobilisiert mit den beiden Gasflaschen im Kofferraum 199 PS und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 244 km/h. Die Reichweite des Prototypen beträgt allerdings vorerst nur 160 Kilometer, dafür liegt der CO2-Ausstoß bei in dieser Klasse rekordverdächtigen 150 Gramm je Kilometer. Der Focus Green Power aus der Schweiz sprintet mit Gas im Verbrennungsraum in knapp sieben Sekunden von null auf 100 km/h und erreicht ebenfalls weit über 200 km/h Spitze. Dabei bleibt der Kofferraum des ebenso sportlichen wie sauberen Kölners trotz der Gasflaschen im Heck durchaus noch im Alltag nutzbar. ar/j.reidel

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