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Verkehrspolitik

31 März, 2009

Europa muss seine Verkehrspolitik in die richtige Richtung lenken


Der Verkehrssektor trägt in Europa überproportional zu den Treibhausgasemissionen, der schlechten Luftqualität und dem Lärm bei. Gleichzeitig gehören die Verkehrsmittel zur Personen- und Güterbeförderung noch immer zu den am wenigstens effizienten.

Die Ergebnisse sind im Bericht "Transport at a crossroads" (Der Verkehrssektor am Scheideweg) enthalten, der heute in Brüssel von Prof. Jacqueline McGlade, Exekutivdirektorin der EUA, dem Europäischen Parlament vorgestellt wurde. "Wir wissen, dass es Technologien gibt, die die Auswirkungen des Verkehrssektors auf die Umwelt in Europa verändern können." Trotzdem laufen viele Fahrzeuge vom Band, die alles andere als umweltfreundlich sind. Im Güterverkehr werden immer noch die am wenigstens effizienten Transportmittel privilegiert und es gibt in der EU immer noch kein vereinheitlichtes Schienensystem."

"Zu einem Zeitpunkt, da wir unseren ökonomischen und ökologischen Problemen mit nachhaltigen und umweltfreundlichen Lösungen begegnen müssen, weisen die Trends im Verkehrssektor in die falsche Richtung. So werden wir weiterhin zur Luftverschmutzung, zu steigenden Treibhausgasemissionen und vielen umweltschädlichen Folgen beitragen." so Prof. McGlade.

- Die Treibhausgasemissionen haben zwischen 1990 und 2006 um 26%
bzw. 180 Mio. Tonnen zugenommen (ohne den internationalen Flug- und
Seeverkehr). Dieser Anstieg ist höher als die jährlichen nationalen
Emissionen Belgiens (132 Mio. Tonnen) oder Rumäniens (157 Mio. Tonnen)
im Jahr 2006.[1]
- Zwischen 1996 und 2006 stieg das gesamte Güterverkehrsaufkommen
der EU-Mitgliedstaaten um 35 % bzw. 650 Mio. Tonnen-km und damit um
erheblich mehr, als der gesamte Güterverkehr in Deutschland ausmacht.
Der Marktanteil des Güterverkehrs per Bahn und Binnenschifffahrt nahm
ab.
- Zwischen 1995 und 2006 stieg die Zahl der Kraftfahrzeuge in der
EU-27 um 22 % bzw. 52 Millionen Fahrzeuge. Dies entspricht einer
Zunahme in der Grössenordnung der gesamten Fahrzeugflotte Spaniens und
des Vereinigten Königreichs zusammen. Die Zahl der in den EUA-
Mitgliedstaaten im Personenverkehr zurückgelegten Kilometer stieg 2006
um 65 Millionen Kilometer.
- Die Luftverschmutzung durch Kraftfahrzeuge ist zwar rückläufig,
dennoch bleibt die Luftqualität in Europa problematisch. Das Verkehrswachstum vom Wirtschaftswachstum abkoppeln

Durch gut konzipierte verkehrspolitische Massnahmen kann das Verkehrsaufkommen reduziert werden. Dadurch würde der gesamte Verkehr effizienter und das Verkehrswachstum vom Wirtschaftswachstum abgekoppelt. In dem Bericht wird ferner bestätigt, dass Preissignale beim Verbraucher eine wesentliche Rolle spielen, wenn er sich für ein Verkehrsmittel entscheidet: ein 10 %iger Anstieg der Benzinpreise schlägt sich in einer 20 %igen Zunahme des Bedarfs im öffentlichen Nahverkehr nieder.

"Wir brauchen immer noch klare, messbare, realistische und zeitbezogene Ziele für die Reduzierung der Treibhausgasemissionen, der Luftemissionen und des Lärms durch Verkehr. Wichtiger ist vielleicht aber noch, dass die Verbraucher durch ihre Reaktionen auf die Preisschwankungen im vergangenen Jahr gezeigt haben, dass die Kosten für Benzin und Strassenbenutzung bei der Nachfrage nach Verkehrsmitteln durchaus eine Rolle spielen." sagt Prof. McGlade.

Hintergrundinformationen zum Bericht

Der Bericht "Transport at a crossroads" ist die jährliche Veröffentlichung des TERM-Mechanismus der EUA für die Berichterstattung über Verkehr und Umwelt (Transport and Environment Reporting Mechanism), der die Fortschritte und Wirksamkeit von Ansätzen zur Integration von Verkehrs- und Umweltstrategien beobachtet. TERM-Berichte werden seit 2000 veröffentlicht und bieten wichtige Einblicke, die bei der Entwicklung von politischen Massnahmen der EU helfen können. Der Bericht richtet sich an alle Mitgliedsländer der EUA.

Mitgliedsländer der EUA: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Türkei, Ungarn, Vereinigtes Königreich und Zypern.

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