Aktuelle News
 


Deutsche Umwelthilfe stellt Strafanzeige gegen DaimlerChrysler

29 November, 2006

Deutsche Umwelthilfe stellt Strafanzeige gegen DaimlerChrysler wegen Diesel-Smart. Autokonzern hatte im Juni die DUH mit juristischen
Schritten zur Abgabe einer Unterlassungserkl?rung gezwungen, als
diese den Verzicht auf geregelten Ru?filter im neuen Diesel-Smart
enth?llte - Smart-Sprecher best?tigt, dass der Kleinwagen mehr
Feinstaub ausst??t als ein moderner Stadtomnibus - Appell an
Umweltminister und Oberb?rgermeister, gegen Schmutz-Smart zu
protestieren.


Die DUH wirft dem DaimlerChrysler-Konzern vor, im Juni diesen Jahres mit falschen Behauptungen eine fr?hzeitige Debatte ?ber die mangelnde
Abgasreinigung des neuen Diesel-Smart unterbunden zu haben. Das
Unternehmen war damals juristisch gegen die DUH vorgegangen, nachdem
die Umweltorganisation ?ffentlich gemacht hatte, dass der neue
Diesel-Smart - wie sein Vorg?nger - ?ber keinen geregelten
Dieselpartikelfilter verf?gen werde. Mit dem Argument, die
Entscheidung sei noch nicht gefallen, hatte der Stuttgarter Konzern
die DUH zur Abgabe einer "strafbewehrten Unterlassungserkl?rung"
gezwungen. Unter Androhung einer Strafzahlung von 5001 EUR war fortan
der DUH untersagt zu behaupten, dass der neue Smart keinen
Partikelfilter erhalte, und somit den zuk?nftigen Euro 5 Grenzwert
f?r Partikel nicht einh?lt.

?ber f?nf Monate hinweg war somit die DUH nicht mehr in der Lage,
diese ihr aus internen Kreisen bekannt gemachte Entscheidung von
DaimlerChrysler ?ffentlich anzuprangern. Erst Anfang November
verdichteten sich die Hinweise derart, dass sich die DUH trotz
Fortbestand der Unterlassungserkl?rung in einer Pressekonferenz am 9.
November 2006 entschloss, den Ru?skandal beim neuen Smart bekannt zu
machen. Weil die inzwischen best?tigte Entscheidung den Verdacht
begr?ndet, dass der Verzicht auf den geregelten Dieselpartikelfilter
zum fraglichen Zeitpunkt tats?chlich l?ngst gefallen war, stellt die
DUH nun Strafanzeige gegen den Autohersteller wegen aller in Betracht
kommenden Delikte, insbesondere wegen Betrugs. Der DUH ist durch das
von DaimlerChrysler angestrengte Verfahren seinerzeit ein nicht
unerheblicher finanzieller Schaden entstanden.

"Es bedeutet eine neue Qualit?t in der ?ffentlichen
Auseinandersetzung, wenn ein Konzern wie DaimlerChrysler einem
Umwelt- und Verbraucherschutzverband mit juristischen Tricks zu
untersagen versucht, unbequeme Fakten zu ver?ffentlichen. ?ber Monate
hinweg konnte die DUH potenzielle Smart-K?ufer nicht ?ber die
Ru?werte dieses "Dreckspatzes von Mercedes" informieren. In dieser
Auseinandersetzung geht es nicht um Rechthaberei. Wir glauben
vielmehr, dass die Konzernspitze ihre Entscheidung noch einmal
?berdacht h?tte, wenn damals schon der Sturm der Entr?stung ?ber die
skandal?se Entscheidung losgebrochen w?re, den wir heute erleben. Im
Ergebnis w?re das der Gesundheit der Menschen in den St?dten zugute
gekommen", begr?ndete DUH-Bundesgesch?ftsf?hrer J?rgen Resch das
juristische Vorgehen.

Am gestrigen (Montag) Abend hat Smart-Pressesprecher Hubert Kogel
gegen?ber dem TV-Magazin Report Mainz auch den DUH-Vorwurf, der neue
Diesel-Smart sto?e mehr Dieselru? aus als ein moderner Stadtbus,
ausdr?cklich best?tigt. Auf die Report-Frage, ob diese Behauptung
zutreffe, antwortete Kogel, der neue Diesel-Smart werde ausgestattet
sein "mit einem offenen System, das schmutziger ist als ein
geschlossenes System" und auf nochmalige Report-Nachfrage nach dem
Stadtbus mit geregeltem Dieselpartikelfilter best?tigte
Smart-Sprecher diese Frage mit: "Also ja".

Mit dem Verzicht auf die in Neu-Pkw inzwischen g?ngige
Abgasreinigungstechnik ausgerechnet in einem Stadtwagen unterl?uft
der DaimlerChrysler-Konzern die Bem?hungen der St?dte und Kommunen,
die Feinstaubbelastung entlang den Hauptverkehrsadern wirksam zu
reduzieren. "Das Vorgehen von DaimlerChrysler rechtfertigt den
Vorwurf der fortgesetzten Luftvergiftung", so Resch.

Nachdem Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) und der
verkehrspolitische Sprecher der gr?nen Bundestagsfraktion, Winfried
Hermann, die Smart-Verantwortlichen bereits aufgefordert haben, ihre
Entscheidung gegen den vollwirksamen Filter im Diesel-Smart zu
revidieren, ruft die DUH nun die Umweltminister der L?nder und die
Oberb?rgermeister der vom Feinstaubproblem betroffen Kommunen auf, es
den Bundespolitikern gleich zu tun. "Machen Sie DaimlerChrysler-Chef
Dieter Zetsche klar, dass der Diesel-Smart unverk?uflich bleiben
wird, solange er bei Ihrem Kampf gegen die Feinstaubmisere Teil des
Problems und nicht Teil der L?sung bleibt", sagte Resch.



Pressekontakt:
F?r R?ckfragen:

J?rgen Resch, Deutsche Umwelthilfe e. V., Bundesgesch?ftsf?hrer,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin; Tel.: Mobil: 0171 3649170, Fax: 030
258986-19, E-Mail: resch@duh.de

Dr. Cornelia Ziehm, Deutsche Umwelthilfe e. V., Leiterin
Verbraucherschutz und Recht, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin; Tel.:
030 258986-0, Fax: 030 258986-19, Mobil: 0160 5337376, E-Mail:
ziehm@duh.de

Dr. Gerd Rosenkranz, Deutsche Umwelthilfe e. V. - Leiter Politik,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin; Tel.: 030 258986-0, Fax: 030
258986-19, Mobil: 0171 5660577, E-Mail: rosenkranz@duh.de

zurück zu den News       News Archiv


Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.


Unsere Highlights