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Untersuchung zum Reifenalter

22 Oktober, 2008

Besser nur zu wirklich neuen Reifen greifen


ADAC: Ältere Neureifen verlieren an Qualität.

Autofahrer sollten beim Reifenkauf immer auf das Herstellungsdatum achten und sich keine alten Kamellen aufschwatzen lassen. Wie der ADAC jetzt in einer Untersuchung herausgefunden hat, bringen Reifen ihre beste Leistung, solange sie noch "jung" sind. Mit zunehmendem Alter bauen viele auch dann in ihrer Leistungsfähigkeit ab, wenn sie vom Händler richtig gelagert werden. Der Club fordert deshalb, dass die Verbraucher beim Kauf von Reifen, die älter sind als drei Jahre, deutlich und unaufgefordert auf das Produktionsdatum hingewiesen werden.

Bei der ADAC-Untersuchung wurden je fünf Sommer- und Winterreifen aus aktueller Fertigung mit ihren drei Jahre alten Gegenstücken verglichen. Die technisch identischen Reifenpärchen stammten von sieben verschiedenen Herstellern aus den Produktionsjahren 2004 und 2007. Untersucht wurden das Bremsverhalten auf Nässe, der Rollwiderstand und bei den Winterreifen die Traktion auf Schnee. Die Ergebnisse beim Nässebremsen waren uneinheitlich. Vier der zehn Reifensätze zeigten keine signifikanten Abweichungen im Vergleich alt gegen neu. Bei den restlichen sechs verlängerte sich der Bremsweg zwischen 4,3 und 16,4 Prozent. Im Reifentest des ADAC hätte das im schlimmsten Fall zu einer Notenabwertung um fast 1,5 Stufen geführt. Noch negativer wirkte sich die Alterung bei den Winterreifen aus. Hier war die Traktion auf Schnee bei allen betagten Reifen schlechter, in einem Fall sogar um rund zehn Prozent.

Für den Verbraucher bedeutet dies, dass er beim Kauf länger gelagerter Neureifen mit messbaren qualitativen Nachteilen rechnen muss. Ein Hamburger Gericht hat sich diese Sichtweise in einer Entscheidung von 2007 ebenfalls zu Eigen gemacht und bei einem Neuwagenkauf drei Jahre alte Reifen als Sachmangel eingestuft.

Der ADAC räumt ein, dass es bei einem Angebot von etwa 1600 verschiedenen Sommerreifen- und ca. 900 Winterreifengrößen und Ausführungen mit unterschiedlicher Marktbedeutung schwierig ist, in jedem Fall brandneue Reifen vorrätig zu halten. Bei der Mehrzahl der verkauften Reifen handelt es sich aber um gängige Volumenmodelle, die sich üblicherweise schnell verkaufen. In anderen Fällen muss der Verbraucher nach Ansicht des ADAC aber zumindest auf das Produktionsdatum hingewiesen werden. Er kann dann selbst entscheiden, ob er die Reifen kaufen will oder lieber nach anderen Angeboten Ausschau hält. Gegebenenfalls könnte ein fairer Preisnachlass als Ausgleich für die Qualitätseinbußen vereinbart werden.

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