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80 Jahre Opel Kadett: Die lange Geschichte eines Erfolgs

24 Oktober, 2016

Mit seiner selbsttragenden Karosserie und seinem Preis von 2.100 Mark schaffte der Opel Kadett eine kleine


Sensation. Von 1936 bis 1940 entstanden mehr als100 000 als viersitzige Limousine oder Cabrio-Limousine in Rüsselsheim, einem der fortschrittlichsten Automobilwerke Europas. So legte der erste Kadett vor 80 Jahren den Grundstein für die Opel-Erfolge in der Kompaktklasse. Bis heute sind es elf Generationen Kadett und Astra geworden, über 24 Millionen wurden verkauft.

1936-1940: Opel Kadett 1 – "Der Volkswagen"
Der nahezu 100 km/h flotte Opel Kadett 1 fährt nach seiner Premiere in die Herzen des Publikums und erwirbt auch das Wohlwollen der Presse: "Der Kadett ist, wie die ersten Probefahrten uns bestätigen, ein für diese Preislage keineswegs alltägliches Fahrzeug", heißt es am 5. Dezember 1936 in der "Braunschweiger Tageszeitung". Das Fahrwerk mit Synchronfederung und blattgefederter Hinterachse stammte vom Olympia, der seitengesteuerte Vier-Zylinder-Graugussmotor mit 23 Pferdestärken aus 1073 ccm Hubraum vom Opel P 4. Wie der große Bruder Olympia, dem er auch optisch ähnelt. Kennzeichen sind harmonische Proportionen mit Schrägheck und integrierte Scheinwerfer. 1938 erhält der Kadett im Zuge einer großen Modellpflege unter anderem einen Spitzkühler im Stil des späten Art déco – Fachleute zählen diese Version heute als Zwischengeneration.

Vom Opel Kadett zum Admiral
"Genauso flink, wendig und gehorsam auf alle Befehle des Fahrers [...], wie man es von einem karrieremachenden Kadetten erwartet", schreibt die "Kölnische Zeitung" 1936 über die neue Baureihe von Opel. So neu wie das Segment ist auch die Bezeichnung "Kadett". Bis zur Einführung des ersten Astra 1991 werden die Kompaktklasse-Baureihen von Opel über fünf Jahrzehnte lang so heißen. Mit den Oberklasse-Modellen Admiral und Kapitän präsentiert das Unternehmen 1937 und 1938 zwei Baureihen, deren Namen ebenfalls aus dem Marine-Hierarchie stammen.

Selbsttragende Karosserie und modernste Produktion
Nach dem Olympia, dem ersten deutschen Serienwagen mit selbsttragender Ganzstahlkarosserie, besitzt auch der erste Kadett ein solches Blechgerippe. Die Pressemeldung von damals zieht Parallelen zu Architektur und Flugzeugbau: "Die von früher her gewohnte Unterteilung zwischen Fahrgestell und Karosserie wird hinfällig. Das Gerippe der Karosserie ist wie ein Brückenträger aufgebaut, eine Ausführungsform, die bei geringstem Gewicht die mühelose Aufnahme großer Kräfte möglich macht. Dieses Gerippe besteht aus Profilträgern, die wie im Metallflugzeugbau miteinander verbunden sind."

Die Vorteile dieses Bauprinzips gegenüber der klassischen Konstruktion aus Fahrgestell und Holzaufbau sind vielfältig: Vom geringeren Gewicht profitieren Fahrleistungen und Verbrauch, und das Sicherheitsniveau ist höher dank steifer Fahrgastzelle und niedrigerem Schwerpunkt. Die selbsttragende Bauweise ermöglicht eine neue, 1934 von Opel patentierte und bis heute übliche Fertigungsmethode: Karosserie und Aggregate (Motor, Getriebe, Achsen) feiern am Band mit Hilfe hydraulischer Hebetische die so genannte "Hochzeit". 1936 betreibt die Marke mit dem Blitz in Rüsselsheim das größte Karosserie-Presswerk Europas.

Viel Auto fürs Geld: Schon 1936 bot der erste Kadett das bis heute markentypische gute Preis-/Leistungsverhältnis und demokratisierte so den Luxus. Denn Details wie hydraulische Vierradbremse, Fahrtrichtungsanzeiger, zugfreie Entlüftung mittels dreieckiger Ausstellfenster und staubdichter, von innen zugänglicher Reisegepäckraum waren in der Klasse damals unüblich – der Kadett besaß sie allesamt ab Werk.

Als erstes Opel-Modell besitzt der Kadett einen im eigenen Haus entwickelten Fallstromvergaser mit so genanntem Venturi-Rohr. In dieser nach dem italienischen Physiker Giovanni Battista Venturi (1746–1822) benannten Düse wird vor der Drosselklappe der Kraftstoff in den angesaugten Luftstrom gemischt. Das Venturi-Rohr ist ein glattwandiges Rohrstück mit einer Verengung. Wenn Luft durch das Rohr strömt und den engeren Bereich passiert, muss sie an dieser Stelle schneller strömen als in den anderen Zonen. Dadurch entsteht an der Engstelle ein Unterdruck (wie an der Oberseite einer Flugzeug-Tragfläche). An der Verengung befindet sich ein mit Benzin gefülltes Röhrchen. Der Kraftstoff wird vom Unterdruck im Venturi-Rohr angesaugt und mitgerissen.

1962-1965: Opel Kadett A fürs Wirtschaftswunder
Großer Kofferraum und viel Platz für vier Personen, ein neuer, drehfreudiger Motor und geringe Unterhaltskosten sind das Erfolgsrezept des Kadett A. Fast 650 000 Autos baut Opel von 1962 bis 1965. Die Linienführung des zweitürigen Stufenheck-Modells ist sachlich-modern: Die Gürtellinie liegt tief, die großen Glasflächen sorgen für gute Übersichtlichkeit. Eine über die gesamte Seitenlinie laufende Zierleiste betont die gestreckte Form. Die vorderen Kotflügel laufen in die Scheinwerfer aus, und die hinteren Enden sind als "Peilecken" ausgebildet. Die Platzverhältnisse im Innenraum verblüffen Kleinwagen-Fahrer. Der Kofferraum ist ein richtiges Gepäckabteil und der Tankverschluss liegt außen. "Opel Kadett kurz gesagt: O.K.", loben die Werbetexter, die sich auch einen Seitenhieb auf den Hauptkonkurrenten aus Wolfsburg nicht verkneifen können. "Nie haben Sie Benzingeruch im Kofferraum", heißt es mit einem Augenzwinkern. Mit seinem modernen, wassergekühlten Frontmotor bietet der Kadett einen weiteren konstruktiven Vorteil gegenüber dem Käfer: 40 PS leistet der 993 ccm große Vierzylinder und treibt ab März 1963 auch den neuen Kadett Caravan an.

1965-1973: Opel Kadett B – fast ein Fastback
1965 löst die neue Baureihe B den ersten Kadett ab. Der Neue misst über vier Meter und ist damit eine ganze Nummer größer geraten. Bei dessen Linienführung ließen sich die Designer von ihren Kollegen aus Übersee inspirieren: Das flach abfallende Heck erinnert an die Fastback-Modelle aus den USA. Die Opel-Ingenieure vergrößerten die Bohrung des Vierzylinders um drei Millimeter: Das nun 1078 ccm große Basisaggregat leistet 45 PS. Alternativ ist der höherverdichtete 1.1 S-Motor mit 55 PS erhältlich. Schnell wird der Kadett zum Erfolg: Mit mehr als 2,6 Millionen produzierten Modellen von September 1965 bis Juli 1973 wird der Kadett B zum Stückzahl-Millionär. 1966 erreicht der Exportanteil 50 Prozent. Der Kadett wird in 120 Ländern rund um den Globus verkauft.

1973-1979: Opel Kadett C – Der Sportler
Adrettes Familienauto, schicker Zweitwagen mit praktischer Heckklappe oder antrittsstarker Breitensportler in Kriegsbemalung: Die Familie des Kadett C hat viele Gesichter. Insgesamt 1,7 Millionen Modelle werden von 1973 bis 1979 produziert. Mit einer klar gezeichneten Karosserie und einer neuen Doppelquerlenker-Vorderachse debütiert im August 1973 der heckgetriebene Kadett C. Charakteristische Designmerkmale sind der flache Kühlergrill, die Motorhaube mit der markentypischen Bügelfalte sowie die zum Spoiler ausgebildete Frontschürze. Ein Auto, "das sich nicht nur erfreulich gut fährt, sondern auch gewissenhaft konstruiert und sauber verarbeitet ist, das außerdem wartungs- und reparaturfreundlich und wirtschaftlich im Unterhalt ist", loben die Tester von "auto motor und sport" in Ausgabe 20/73. Auf der IAA 1975 debütiert der GT/E. Sein 1,9-Liter-Motor mit L-Jetronic-Einspritzung von Bosch leistet 105 PS und ist bei nur rund 900 Kilogramm Leergewicht für 184 km/h gut.

1979-1984: Opel Kadett D – Der Fronttriebler
Die vierte Generation des Nachkriegs-Kadett läutet eine neue Kompaktklasse-Ära bei Opel ein: Auf der IAA 1979 debütiert mit dem modern gezeichneten Kadett D das erste Frontantriebsmodell von Opel. Obwohl der Neue mit einer Länge von 3998 Millimeter immerhin 12,6 Zentimeter kürzer als sein Vorgänger ist, bietet der Kadett D einen längeren Innenraum als dieser und deutlich mehr Platz als so mancher Konkurrent. Doch nicht nur Antriebslayout und Fahrwerk (mit einer Verbundlenkerachse hinten) brechen mit Traditionen; der Kadett erhält einen neuen 1,3-Liter-ohc-Motor mit 60 und 75 PS.

Dass eine neue Ära in der Kompaktklasse begonnen hat, verdeutlicht auch das Karosserieangebot: Neben dem geräumigen Caravan mit bis zu 1425 Litern Ladevolumen bietet Opel ausschließlich Fließheckversionen an. Im Januar 1983 folgt der sportliche Kadett GTE zum lustigen GTI-Jagen. Der bis zu 187 km/h schnelle GTE ist mit einem 115 PS starken 1,8-Liter-Vierzylinder ausgerüstet. Weitere technische Modifikationen sind ein strafferes und tiefer gelegtes Fahrwerk, neue Lenkungsdämpfer und innen belüftete Scheibenbremsen vorn. Von 1979 bis 1984 werden insgesamt 2,1 Millionen Kadett D produziert.

1984-1991: Opel Kadett E – Der Aerodynamik-Weltmeister
Der zweite Frontantriebs-Kadett, gebaut von 1984 bis 1991, wird zum "Auto des Jahres 1984" gewählt. Mit insgesamt 3 779 289 Exemplaren ist er der bis dahin meistverkaufte Opel und ein echter Aerodynamik-Weltmeister. Den Opel-Ingenieuren gelingt 1984 ein ganz großer Wurf. Auf der technischen Basis des Vorgängers, aber mit ganz neuer Fließheck-Karosserie, macht der Kadett E eine Riesenkarriere. Der Kadett D war mit einem Luftwiderstandsbeiwert von 0,39 bereits der beste Kompakte. Sein Nachfolger aber lässt diesen Wert verblassen: Nach 1200 Stunden Feinschliff im Windkanal erreicht das E-Modell sensationelle 0,32. Und der sportliche GSi ist mit einem Beiwert von 0,30 und einem Luftwiderstand von 0,57 Quadratmetern die windschlüpfigste Limousine der Welt.

Schon nach kurzer Zeit nehmen die Kunden die neue Form an und es beginnt ein Höhenflug, der dem Kadett E im Jahr 1987 europaweit 625 000 Neuzulassungen beschert. Der Caravan ist da schon längst Lademeister aller Klassen, und seit Herbst 1985 gibt es zum ersten Mal seit dem Kadett C auch wieder eine Variante mit Stufenheck. Der GSi wird endgültig zur Ikone, als er ab 1987 mit dem richtungweisenden 150 PS starken 16-Ventil-Motor die Wettbewerber hinter sich lässt.

1991-1997: Opel Astra F – Der Bestseller
Rund 4,1 Millionen Astra F wurden von 1991 bis 1997 gebaut. Damit ist die Baureihe das bis heute meistproduzierte Opel-Modell aller Zeiten. Design, mehr Platz, Komfort und Umweltschutz standen im Mittelpunkt der Entwicklung. Der Nachfolger des Kadett übernimmt den Namen seines Schwestermodells in Großbritannien. Dort wird bereits die vierte Generation des Kompaktwagens seit 1980 als Vauxhall Astra verkauft. Beim Neuen wird Sicherheit groß geschrieben. Alle Astra verfügen über das Aktivgurt-System mit Gurtstraffern an den Vordersitzen, höhenverstellbaren Gurtaufhängungspunkten und Sitzrampen sowie Flankenschutz einschließlich Doppelstahlrohr-Verstärkungen in allen Türen. Erstmals besitzen alle Motoren einen Katalysator.

1998-2004: Opel Astra G – Der Vielseitige
Im Frühjahr 1998 geht der Astra mit coupéhaftem Design als Dreitürer, als fünftürige Limousine und als Caravan an den Start. Mit zeitlichem Abstand folgen Stufenheck-Limousine, Coupé und Cabrio. Eigenständiges Design, dynamische Fahrwerks- und Antriebstechnik sowie nahezu verdoppelte Torsions- und Biegesteifigkeit sind Merkmale der neu entwickelten zweiten Generation des Opel Astra. Zur Wertstabilität des Neulings trägt vor allem die vollverzinkte Karosserie bei. Der aktiven Fahrsicherheit dient neben der um 30 Prozent höheren Lichtausbeute der transparenten H7-Scheinwerfer das von Grund auf neu entwickelte DSA-Fahrwerk (Dynamik Safety Action). Es verbindet Komfort mit agilem und sicherem Handling auch bei voller Zuladung. Der um rund zehn Zentimeter gewachsene Radstand ermöglicht ein größeres Raumangebot, vor allem einen Zuwachs an Knieraum im Fond und ein auf 370 Liter vergrößertes Kofferraumvolumen.

2004-2009: Opel Astra H – Der Powertyp
Mit zwölf Motoren von 90 bis 240 PS und sieben Karosserievarianten ist die Modellvielfalt beim über 2,7 Millionen Mal verkauften Astra H einzigartig. Deign, hohe Fahrdynamik und technische Innovationen – das sind die herausragenden Kennzeichen des Opel Astra der dritten Generation, der im März 2004 startete und Vergleichstests in den Fachmedien gewann. Zu den technischen Leckerbissen des Astra gehören das adaptive IDSPlus-Fahrwerkssystem mit elektronischer Dämpferregelung und das AFL-Scheinwerfersystem mit dynamischem Kurvenlicht. Die Verbraucherschutz-Organisation Euro NCAP zeichnete ihn mit der Maximalwertung von fünf Sternen für den Erwachsenen-Insassenschutz aus. Mit insgesamt 34 Punkten gilt der Bestseller als eine der sichersten Steilheck-Limousinen der Kompaktklasse.

2009 – 2015: Opel Astra J – Das Designerstück
Eleganz trifft auf deutsche Präzision: Der Opel Astra J verkörpert dabei nicht nur die neue Design-Philosophie von Opel, er unterstützt seine Fahrer auch mit Technologien: Die Frontkamera Opel Eye erkennt Verkehrszeichen und informiert über Tempolimits und Überholverbote. Sie achtet außerdem darauf, ob das Auto in der richtigen Spur bleibt. Mit dem Scheinwerfersystem AFL+ kann der Astra um die Ecke leuchten und bei Bedarf sogar automatisch auf- und abblenden. Dank des Fahrwerks – auf Wunsch auch mit adaptiver Flex-Ride-Technik – kann der Astra seine dynamischen Talente voll ausspielen. Fahrspaß, verbessertes Handling und Komfort garantiert eine neue Hinterachskonstruktion: Ein so genanntes Wattgestänge verbessert dabei die Radführung. Entspannt zurücklehnen können sich Astra-Fahrer in wirbelsäulenfreundlich gestalteten Sitzen. Detaillierte Infos finden Sie auf opel.de.

Ab 2015: Opel Astra K – Das Auto des Jahres 2016
Bis zu 200 Kilogramm leichter, im Innern geräumiger trotz kleinerer Außenmaße und effizienter als jemals zuvor dank Motoren der neuesten Generation – der neue Opel Astra stellt einen Quantensprung in der Entwicklung dar und wird zum europäischen Auto des Jahres 2016 gewählt. Erneut tritt der Kompakte mit Fließheck sowie als geräumiger Sports Tourer an. Bis heute sind in Europa über 275.000 Astra der jüngsten Generation geordert. ampnet/Sm

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